Eine Idee, von der ich erst vor Kurzem gehört habe, die mir aber unglaublich gut gefällt, ist die mit dem suspended coffee, was zu deutsch weniger schön aufgeschobener Kaffee genannt wird. Ich hatte natürlich erstmal keine Ahnung, was das heisst und machte mich schlau. Es gibt bestimmte Cafés, in denen man, wenn man einen Kaffee trinkt einen zweiten mitbezahlt für jemanden, der ihn sonst nicht trinken würde, weil er nicht genug Geld dazu hat. Ich finde die Idee, die ursprünglich aus Neapel stammt, wo dies schon seit dem Zweiten Weltkrieg praktiziert wird super, denn auch ich bin jemand, die sich (fast) nie in ein Café setzt, außer es läd mich jemand dazu ein. Und das wäre eine Gelegenheit, auch mal ohne direkte Einladung in den Genuss zu kommen.
Die Idee kam auf, weil sich damals viele Neapolitaner keinen Kaffee mehr leisten konnten und da sie meinten, Kaffee trinken sei ein Grundrecht, zahlten reichere Neapolitaner für einen anderen einen Kaffee mit. Wenn man also einen aufgeschobenen Kaffee bestellt, dann bezahlt man zwei: einen für sich und einen für einen bedürftigen Menschen, der sich normal keinen Kaffee leisten würde. Das ist ein wahrer Akt des Teilens, ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen, einfach aus reiner Menschenliebe heraus. Ein Mensch, der sich normal keine Kaffee leisten würde geht dann einfach in das an das System angeschlossene Café und bekommt dann kostenlos diesen Kaffee zu trinken.
Auf der deutschen Website www.suspendedcoffee.de kann sich jeder über die angeschlossenen Cafés oder Restaurants informieren, die auf einer Liste zusammengestellt sind. Im Moment sind es noch nicht allzu viele, aber Saskia Rüdiger, die sich in Deutschland für die Verbreitung von suspended coffee einsetzt, freut sich über jeden, der die Idee verbreitet. Weshalb ich hier auch drüber schreibe. Denn auch ich würde mich super freuen, mal in solch einem Café einen Kaffee trinken zu können…