Da jetzt bald Fastenzeit ist und ich gerade mal wieder eine Woche lang saftgefastet habe, möchte ich meinen alten Fastenartikel mal wieder hervorkramen und ein paar Dinge ĂŒber das Fasten aus meiner Sicht weitergeben, als Anregung, sich vielleicht eingehender mit dem Thema zu beschĂ€ftigen. Denn ich kenne mitlerweile mehrere Leute, die sich von schweren Krankheiten, darunter auch von Krebs durch eine vierzigtĂ€gige Fastenkur geheilt haben. Diese natĂŒrlichste aller Heilmethoden ist also nicht zu unterschĂ€tzen. Aber auch ohne schwerwiegende Krankheiten ist eine kurze oder lĂ€ngere Fastenkur immer ein Gewinn fĂŒr die Gesundheit, vor allem, weil der Darm dadurch gereinigt wird und auch einmal zur Ruhe kommt.
Ich selbst praktiziere ein Heilfasten mit Obst- und GemĂŒsesĂ€ften sowie KrĂ€utertees, GemĂŒsebrĂŒhe und natĂŒrlich viel Wasser. Bekannt geworden ist diese Art der Fastenkur durch Dr. Buchinger.
Ich selbst faste regelmĂ€Ăig ein bis zwei Mal pro Jahr, meistens eine Woche. Ich habe aber auch schon zwei Mal vier Wochen und einmal 40 Tage saftgefastet. Der Körper sagt mir immer Bescheid, wenn er genug hat, indem es mir plötzlich schlecht geht. Dann fange ich wieder an, zu essen.
Am Anfang des Fastens steht die Entleerung des Darmes. Manche bereiten sich auch ein paar Tage vorher schon mit einer speziellen ErnÀhrung vor und bereiten sich danach auch noch nach, was sehr zu empfehlen ist. Zur Darmentleerung am ersten Fastentag wurde und wird auch heute noch vielfach Glaubersalz eingesetzt, was ich selbst nicht empfehlen kann, weil es zu gewaltsam in den Körper eingreift. Ich selbst ziehe sanftere Mittel wie Sauerkrautsaft, Pflaumensaft oder Zitronensaft in den gesamten ersten Fastentagen zu Trinken vor.
Traditionell gehören zum Fasten die möglichst tĂ€glichen EinlĂ€ufe. Es gibt in der Apotheke verschiedene Hilfsmittel wie Irrigator-Set, ein Klistier oder eine Klyso-Pumpe zu kaufen, die vor allem in GröĂe und Form variieren. Es kommt wohl vor allem darauf an, ob man die ganze Zeit zu Hause ist wĂ€hrend des Fastens oder ob man vorhat, auf Reisen zu gehen, denn danach wird man/frau ein gröĂeres oder kleineres Modell wĂ€hlen. Eigentlich langt ein Schlauch mit Klyso-Pumpe, denn ein GefÀà fĂŒr einen halben Liter Wasser findet man immer. Das Wasser fĂŒr den Einlauf sollte lauwarm sein und evt. mit etwas Salz vermischt werden. Von jungen Leuten habe ich jetzt schon verschiedentlich gehört, dass sie sogar Kaffee einfĂŒhren und begeistert sind ĂŒber die positive Wirkung; ich selbst habe das jedoch noch nicht ausprobiert. Im Internet sind viele detaillierte Beschreibungen zu finden wie solche EinlĂ€ufe durchzufĂŒhren sind (auf eine bestimmte Seite legen, ein paar Minuten wartenâŠ). Sowieso kann ich empfehlen, in FastenbĂŒcher reinzuschauen oder auch im Internet zum Thema ausfĂŒhrlicher zu recherchieren, denn da erwarten einen eine FĂŒlle von Tips, die einem weiterhelfen.
WĂ€hrend des Fastens werden wir sehr viel sensibler, vor allem in den ersten Tagen. Das sollten wir unbedingt berĂŒcksichtigen und behutsam mit uns selbst und mit anderen umgehen. Die Menschen um uns herum können wir ruhig darĂŒber aufklĂ€ren, dass wir jetzt Fasten und einfach mehr Zeit und Ruhe fĂŒr uns brauchen. Die gröĂte SensibilitĂ€t ist meist sogar am ersten Fastentag. Ich finde immer wieder erstaunlich, was das Fasten nach so kurzer Zeit in uns auslöst. Also: Ă€uĂerst achtsam und mit Bedacht mit sich umgehenâŠ
Es gibt eine „Regel“ fĂŒr die Zeit, in der wir fasten, die ich mal gefunden habe und die mir immer wieder in den Sinn kommt, auch wenn ich sie nicht konsequent umsetze, sondern nur im Ansatz verwirkliche. Das ist, dass wir in der Zeit des Fastens möglichst Dinge sein lassen sollten, die wir normalerweise tun und Dinge tun sollten, die wir normalerweise nicht tun. Also konkret, dass wir uns vermehrt mit uns selbst beschĂ€ftigen, uns auf uns selbst konzentrieren und uns weniger in der AktivitĂ€t und im AuĂen verlieren, also weniger produktive Dinge tun. Am Besten ĂŒberhaupt ist, wenn wir nicht arbeiten, aber auch ich habe frĂŒher schon gefastet und dabei gearbeitet. Es ist nicht ideal, aber zur Not möglich. Es ist besser wĂ€hrend des Arbeitens zu fasten als gar nicht Fasten, wĂŒrde ich sagen.
Gut tun zum Beispiel auch Bauchmassagen wĂ€hrend dieser Zeit oder Wanderungen in der Natur. Diese tun immer gut, aber besonders gut wĂ€hrend des Fastens – weshalb es so viele Fastenwanderungen im Angebot gibt. Gerade hat mir jemand erzĂ€hlt, dass es einen Fastenweg im Schwarzwald gibt, der in Pforzheim losgeht und Richtung SĂŒden bis nach Schopfheim geht und wo man spezielle UnterkĂŒnfte fĂŒrs Fasten vorfindet. Oder wie wĂ€re ein kreativer Ausdruck durch Malen, Schreiben oder Musiziere? Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ein Freund von mir begann zum Beispiel wĂ€hrend einer Fastenzeit, Klavier zu spielen.
Ich schreibe das alles aber auch deswegen, um Leute zu ermuntern zu Fasten, auch wenn sie nicht mehrere Hundert Euro fĂŒr eine gebuchte und organisierte Fastenwoche zahlen wollen oder können, denn es geht auch wunderbar alleine und gibt keinen Grund, aufgrund von Geldmangel aufs Fasten zu verzichten. FĂŒr mich selbst ist die Zeit des Fastens auch teurer als die normale Zeit, da ich sonst Essen oft umsonst bekomme, wĂ€hrend ich SĂ€fte kaufen muss. Ich habe mir allerdings auch mal eine gebrauchte Saftpresse gekauft und dann frische SĂ€fte selbst ausgepresst, was sicherlich das Beste ist.
Ideal sind natĂŒrlich generell Obst- und GemĂŒsesĂ€fte aus biologischem Anbau. Wir merken dann auch schnell, dass wir uns damit anders fĂŒhlen, als wenn wir uns nicht rein biologisch ernĂ€hren. GrundsĂ€tzlich sollten die SĂ€fte ohne Zuckerzusatz sein und die GemĂŒsesĂ€fte eigentlich auch ohne Salz, aber da wird es schon schwierig. Ich selbst mache da auch Abstriche. Wir können uns auch zwischendurch eine GemĂŒsebrĂŒhe selber machen, was gerade jetzt im Winter gut ankommt, da sie mehr von innen wĂ€rmt wie ein KrĂ€utertee. Am besten, man macht sich die GemĂŒsebrĂŒhe aus gekochtem GemĂŒse selbst, aber es gibt im Bioladen auch ungesalzene GemĂŒsebrĂŒhe, die sich zu diesem Zweck eignet. Manchmal mache ich in die GemĂŒsebrĂŒhe ein paar Spritzer Tomatensaft rein, schmeckt lecker.
Was neben dem genannten ĂŒbrigens beim Fasten noch erlaubt ist, ist in geringen MaĂen Honig. Es heisst, dass es besser ist, ab und zu etwas Honig im Tee zu sich zu nehmen, als sich schlecht zu fĂŒhlen. Aber Achtung: durch die SĂŒĂe bekommen wir Hunger. Das ĂŒberhaupt zur Frage nach dem Hunger: grundsĂ€tzlich haben wir beim Fasten wenig bis gar keinen Hunger und wenn, dann können wir ja dann ein Glas Saft trinken. Danach ist der Hunger sofort weg. In der Regel reicht einem meist ein Liter an Saft pro Tag, aber wenn ich mehrere Wochen lang gefastet habe, trank ich am Ende auch mehr.
Und nun zur Frage der FastenlĂ€nge. Generell ist es ja so, dass uns unser Körper meist selber sagt, wie lange er fasten möchte und wann es ihm reicht. Bei mir war es in der Regel so, dass ich nach einer Woche des Saftfastens mich am siebten oder achten Tag dermaĂen schlecht fĂŒhlte, dass ich lieber wieder angefangen habe, zu Essen. Das war das Zeichen, dass es jetzt auch gut ist, denn die ganze Woche ĂŒber fĂŒhlte ich mich wĂ€hrend des Fastens pudelwohl. Ich weiĂ aber auch, dass es so etwas gibt wie Fastenkrisen und ich glaube insgesamt, dass wer vorhat, lĂ€nger als eine Woche zu Fasten gut daran tut, sich damit intensiver durch LektĂŒre oder Konsultation eines Arztes oder Heilpraktikers auseinanderzusetzen. Ich selbst habe in den letzten Jahren meistens ein bis zwei Mal pro Jahr eine Woche gefastet. Und das kam dann auch meist durch Hinweise von auĂen zustande. Wenn mir Leute davon erzĂ€hlt haben, dass sie gerade gefastet haben und ich dann noch irgendwo sonst davon hörte oder las, da wusste ich, dass jetzt die Zeit fĂŒr mich gekommen ist.
Das Ausfasten, also die Zeit nach dem eigentlichen Fasten ist dann auch wieder eine ganze Wissenschaft fĂŒr sich. Viele sagen, dass der Erfolg einer Fastenkur davon abhĂ€ngt wie man ausfastet, also was man danach zu sich nimmt. Ich selbst faste, wenn ich faste und esse, wenn ich esse, also mache da keinen Hokuspokus, aber da ich von der Wichtigkeit des Ausfastens zumindest theoretisch weiss, möchte ich darauf hinweisen, sich darĂŒber eingehender zu informieren. Was ich als wichtig empfinde ist, sich ĂŒberhaupt gesund zu ernĂ€hren, was ich eigentlich seit vielen Jahren, wenn es mir die LebensumstĂ€nde erlauben praktiziere. Und eine ErnĂ€hrungsumstellung auf gesunde Kost setzt in der Regel eine Fastenkur voraus. Mir sagte das zum Beispiel gerade eine achtzigjĂ€hrige Dame, die sich lange mit Trennkost ernĂ€hrte und damit hervorragende Erfolge in Bezug auf eine Erkrankung erzielte. Es ist also unbedingt ratsam, sich wĂ€hrend der Fastenzeit mit gesunder ErnĂ€hrung zu beschĂ€ftigen, wenn man das bisher noch nicht getan hat und gleich danach damit zu beginnen.
Was ist fĂŒr mich persönlich eine gesunde ErnĂ€hrung? Ich selbst habe wĂ€hrend eines Aufenthaltes in einer anthroposophischen Klinik bei Dr. Bruker viel ĂŒber gesunde ErnĂ€hrung gelernt, was noch heute fĂŒr mich eine Basis darstellt. Aber auch nach anderen Erkenntnissen, die spĂ€ter hinzu kamen, heisst es hier wie dort, die beste ErnĂ€hrung ist zu fĂŒnfzig Prozent roh, zu fĂŒnzig Prozent gekocht. Es gibt Menschen, die auf Rohkost schwören, aber nach dem, was ich in Erfahrung gebracht habe, ist Rohkost hervorragend geeignet, um bestimmte Krankheiten zu heilen wie zum Beispiel Bluthochdruck, aber als dauerhafte ErnĂ€hrung fragwĂŒrdig. Zum einen leidet die Zahngesundheit meist darunter wie auch der Magen, da Rohkost doch nicht so einfach zu verdauen ist. Zum andern habe ich persönlich im Kontakt mit Rohköstlern festgestellt, dass sie zum Teil eine Ă€uĂerst kalte bis fast eisige Ausstrahlung haben, was ich selbst nicht gerade als erstrebenswert ansehe.
Noch ein kleiner Exkurs ĂŒber gesunde ErnĂ€hrung fĂŒr die Zeit nach dem Fasten:
50% roh, 50% gekocht als ideale ErnĂ€hrung, wie sieht das aus? Also, aus dem Buch „fit for life“ und auch von mehreren Leuten habe ich gehört, dass unser Verdauungsprozess etwa bis elf Uhr morgens andauert (ist von der Sommer- bzw. Winterzeit abhĂ€ngig). Das heisst: alles, was wir vorher essen – mit Ausnahme von Obst – unterbricht den natĂŒrlichen Verdauungsvorgang. Das allerbeste ist also den Menschen nach, die sich intensiv mit der Frage nach der besten ErnĂ€hrung befasst haben, vor elf Uhr morgens nichts auĂer Obst zu essen. Ich habe deshalb, wenn möglich morgens nur einen Obstsalat gegessen, was noch dazu noch Ă€uĂerst schmackhaft ist. Erst danach beginne ich in der Regel, Brot oder andere feste Kost zu mir zu nehmen. Bei den weiteren Mahlzeiten ist dann also sinnvoll, erstmal einen gemischten Salat oder andere Rohkost zu sich zu nehmen und als gekochte Hauptspeise am besten frisch gekochtes GemĂŒse und zum Beispiel Reis oder Getreide.
Auf jeden Fall ist wichtig zu wissen, dass in Dosen und auch in TiefkĂŒhlkost nichts mehr enthalten ist an Vitaminen und Mineralstoffen und vor allem absolut nichts an Vitalstoffen. Ich sag immer, es gibt kein Leben unter Null Grad. Da ist alles tot. Fakt ist, dass ich selbst die Erfahrung in meinem Leben gemacht habe, dass ich ĂŒber einen gewissen Zeitraum nur TiefkĂŒhlkost zu mir nahm und fast verhungert wĂ€re. Ist kein Witz. Ich weiĂ also, von was ich spreche. TiefkĂŒhlkost ist kein Lebens-mittel, da lebt nichts mehr, genau wie in Dosen. Es ist eine enorme Verschwendung von Energie, ist noch dazu industriell zubereitet, also definitiv nicht basisch, sondern hilft, den Körper zu ĂŒbersĂ€uern, also nichts, was auch nur in irgendeiner Weise gesund sein könnte. Wir werden dadurch gesĂ€ttigt, aber nicht wirklich adĂ€quat ernĂ€hrt. Das Beste ist auch, alles frisch zu kochen und gleich zu essen ohne es nochmals aufzuwĂ€rmen. Dabei habe ich kĂŒrzlich gehört, dass zwei Drittel der Deutschen gar nicht mehr kochen ;(. Da sind Krankheiten vorprogrammiert. Es gibt das Sprichwort „man ist, was man isst“ und manche Ărzte sind der Meinung, dass alle Krankheiten von falscher ErnĂ€hrung herrĂŒhren. FĂŒr mich rĂŒhren sie neben der falschen ErnĂ€hrung auch von Bewegungsmangel her, weshalb ich alle Menschen dazu ermuntern möchte, sich so viel wie möglich zu bewegen, am besten ein bis zwei Stunden pro Tag.
Das ist das, was mir spontan zum Thema Fasten, gesunde ErnĂ€hrung und LebensfĂŒhrung in KĂŒrze so einfĂ€llt. BloĂ keine Angst haben vor dem ersten Fasten, einfach ins kalte Wasser springen! Und jetzt noch eine fröhliche restliche Fastenzeit đ
FĂŒr Fragen stehe ich gerne zur VerfĂŒgung.
Eure Silvia Fischer
P.S. Ihr seid alle herzlich eingeladen, meine neue Webseite silvia-fischer.de zu besuchen, auf der ihr mein Buch vom Leben ohne Geld als pdf-Datei downloaden könnt. Gebt, was Ihr von Herzen geben möchtet oder nehmt es als Geschenk.
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