Es sind mehrere Monate vergangen, in denen sich die Ereignisse ueberschlugen und angesichts einer nur kleinen Leserschaft dieses Blogs gedachte ich, meine Lebensbeschreibungen komplett wegzulassen, aber nach all der Zeit der Pause fehlt mir die Weitergabe all dessen, was passiert ist doch. So moechte ich diesmal nur grob zusammenfassen, was so in den letzten Monaten passiert ist.
Ich trampte damals weiter Richtung Berge und mich nahm ein junger Italiener in einem kleinen Wohnmobil mit und lud mich ein, mit ihm zu kommen.
„Ich fahre zu einem Haus von Freunden, die in Thailand sind. Es ist ein Steinhaus im Wald, aber es gibt eine selbstgebaute Huette, in der du bleiben kannst…“
Ich blieb mehrere Tage in diesem Lehmhaus eine halbe Stunde Fussmarsch von der naechsten Strasse entfernt. Ich hatte fast nichts zu Essen mitgenommen, aber er versorgte mich und ausserdem gab es gerade ueberall Maronen, die die ein oder andere Mahlzeit ersetzten. Es regnete leider recht oft und durch die vielen Fenster konnte ich nicht sehr lange schlafen, aber trotzdem war ein lange gehegter Traum, in einem Lehmhaus zu wohnen, in Erfuellung gegangen.
Nach einigen Tagen zog ich weiter in ein anderes Tal, schlief mal in einer Jurte und wurde dann mitgenommen auf das Abschiedsfest einer Karavane von Leuten, die in Campingbussen zusammen unterwegs waren, um den Winter in Spanien zu verbringen. Ich blieb kurzerhand ein paar Tage bei ihnen in ihrem Gaestezelt, das sogar mit einem grossen Ofen versehen war. Sie hatten fuer zwei Monate ein Grundstueck an einem Fluss zur Verfuegung gestellt bekommen und dort zwei Bambuswaegen selbst gebaut, in denen Leute schliefen. Es war alles sehr alternativ und naturverbunden, aber ich wurde mit den Menschen nicht so richtig warm und so wusste ich, dass ich sicher nicht mit ihnen nach Spanien ziehen wuerde.
Es gab dann eine Pflanzenmesse, zu der die Leute von weit und fern kamen und dort traf ich auch meinen kleinen Italiener wieder, der mich einlud, in seinem Wohnmobil zu uebernachten und mir ein Zahnputzpulver herstellte. Von dort aus fand ich jemanden, der ganz in die Naehe meines Campingbusses fuhr und mich netterweise mitnahm. So war ich ploetzlich ganz schnell wieder „zu hause“. Nach sechs Wochen des Reisens und fast immer unter Leuten fand ich schoen, mal wieder an einem Ort fuer sich alleine zu sein, aber nach drei Tagen reichte es mir schon voellig. Ich traf meinen englischen ehemaligen Rainbow warrior wieder, der mir an seinem Geburtstag, den ich fast alleine mit ihm verbrachte seine sehr traurige Lebensgeschichte erzaehlte. In der Zeit, in der ich da war, war er infolge erhoehten Alkoholkonsums eines Abends hingefallen und hatte sich das Schluesselbein gebrochen, was nicht nur sehr schmerzhaft war, sondern ihn auch daran hinderte, viele Dinge zu tun. Er lud mich ein, bei ihm zu uebernachten, ebenso wie sein Nachbar unter ihm und so war ich bei beginnenden Minustemperaturen im Warmen.
Eine Woche vor Weihnachten fuhr ich dann zurueck ins Hippieland, wo ich eigentlich nur kurz bleiben wollte, aber es kam alles anders. Vom 20. auf den 21. Dezember besuchte ich Raphael, meinen Ex-Freund, der zu meiner freudigen Ueberraschung eine neue Freundin hatte. Wir feierten den Uebergang in ein neues Zeitalter durch eine Meditation um Mitternacht. Am naechsten Tag, zu dem der beruehmte Weltuntergang anberaumt war, fuehrte mich mein Weg zum Bioladen der Region, wo ich ein Frau traf, die ich fluechtig kannte, die mich jedoch zu einem Bhajanabend einlud in einem spirituellen Zentrum, das ich an seinem neuen Standort noch nicht kannte. Es waren viele Leute dort und war einfach phantastisch schoen, so dass ich schon bereute, in der Nacht ueberhaupt wieder zu meinem Bus gefahren zu sein, um darin zu uebernachten.
Es gab in den naechsten Tagen staendig wieder Veranstaltungen und wir waren eine kleine Gruppe von Menschen, die fast die ganze Zeit zusammenblieben und vieles gemeinsam unternahmen. So gingen wir mitten im Winter Unmengen von schwarzen Pilzen sammeln, tanzten Kreistaenze zusammen, feierten Weihnachten und Sylvester. Und jeden Freitag gab es Bhajans. Bis zum sechsten Januar, dem Tag der heiligen drei Koenige blieben wir zusammen, dann ging jeder wieder seines Weges. Ich wurde von einer Frau, die ich im Oktober kennengelernt hatte eingeladen, bei ihr zu bleiben. Sie wohnte in einer Sozialwohnung und ich verbrachte dort zweieinhalb Wochen, meistens an meinem ipad, mit dem ich Internet empfing und halbe bis ganze Naechte durchsurfte. Ich war ploetzlich und aus heiterem Himmel auf Channelingseiten gestossen, die mich vorher nicht im geringsten interessiert hatten, aber diesmal verschlang ich sie regelrecht, um zu verstehen, was ablief. Viele waren enttaeuscht hiess es, dass sich die Welt nicht total veraendert hatte, fuer mich war jedoch die Zeit in Gemeinschaft mit anderen Menschen persoenlich eine vollkommene Veraenderung gewesen.