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Akademie solidarische Ökonomie

Warum wir eine andere Welt wollen und wie sie aussehen könnte ist nicht nur unser Thema, sondern auch das der Akademie Solidarische Ökonomie. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, ganz ähnlich wie wir auch, ein Modell lebensdienlicher Ökonomie zu entwickeln und zur Diskussion anzubieten. Es geht dabei um gesellschaftliche Rahmenbedingungen, welche gelingende Beziehungen zwischen Menschen sowie zwischen Menschheit und Natur ermöglichen. Denn nur dann ist ein Gesellschaftssystem zukunftsfähig. Die 1.000 Exemplare der Broschüre „Unterwegs in die Zukunft“waren nach zwei Jahren vergriffen. Jetzt hat die Akademie eine zweite, erweiterte und überarbeitete Auflage zum Abruf als 40-seitiges pdf-Dokument bereitgestellt. Es deckt sich in einigem mit unseren Visionen, ist vor allem sehr viel ausführlicher, in anderem ist es nicht ganz so an die Wurzel gehend, um nicht zu sagen radikal, aber in jedem Falle unbedingt lesens- und unterstützenswert vor allem, weil es sich mit dem Thema Zukunft sehr intensiv befasst.

Darüberhinaus gibt es die Ausstellung „Eine Solidarische Welt gestalten“, die von der Akademie Solidarische Ökonomie und Studierenden aus Lüneburg und Bayreuth entworfen wurde.

Erst wenn…

erst wenn alles Papier recycelt und fast nur noch Umweltschutzpapier benutzt wird,

erst wenn jedes Plastikteil biologisch abbaubar ist,

erst wenn jedes Verkehrsmittel mit nachwachsenden Rohstoffen fahrbar,

erst wenn jede Energie, die verbraucht wird, erneuerbar,

erst wenn bei jedem Teil, das produziert wird, seine ökologischen und sozialen Kosten seinem Nutzen gegenübergestellt wird,

erst wenn jegliche Chemie, die nicht zwingend notwendig ist, vom Erdboden verschwunden ist,

erst wenn alle unsere Felder biologisch bestellt werden,

erst wenn alle Tiere frei und ohne zu fürchten gegessen oder in Tierversuchen missbraucht zu werden leben,

erst wenn alle Abwässer biologisch gereinigt,

erst wenn unsere Häuser mit baubiologischen Stoffen gebaut,

erst wenn Konflikte durch friedvolle Gespräche ersetzt,

erst wenn unser gesamter Müll recycelt, der Biomüll Mutter Natur wieder zugeführt,

erst wenn alle Menschen einen angemessenen Lohn für ihre Arbeit erhalten ohne ausgebeutet zu werden,

erst wenn die natürliche Schöpfung insgesamt geschützt und ihr unsere notwendigen Bedürfnisse mitgeteilt werden, bevor wir etwas an ihr ändern,

erst wenn Kooperation der Konkurrenz gewichen,

erst dann sind wir Menschen es wirklich wert, auf diesem Planeten zu leben.

Gedicht von 2006

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Open Government

Erst vor einigen Tagen habe ich von Open Government erfahren, einer Form, in der Menschen aus der Zivilgesellschaft sich unter anderem durch Projektbeiträge an der Regierung beteiligen können. Bis zum Freitag, den 26. Apil 2019 können konkrete Projektvorschläge eingereicht werden. Das ist zwar ziemlich kurzfristig, aber falls jemand schon Projekte im Kopf beziehungsweise in petto hat, ist das vielleicht die Gelegenheit, diese bei Open Government jetzt einzureichen und ihre Umsetzung voranzubringen. Die Ideen mit Projektcharakter sollten ambitioniert sein, sprich Vorbildcharakter haben, etwas Neues sein und ein Ziel vor Augen haben, mit dem man/frau glänzen kann. Sie sollten wirklich etwas mit Open Government zu tun haben, messbar und innerhalb von zwei Jahren umsetzbar sein, da der Nationale Aktionsplan immer für zwei Jahre läuft.

Der Ablauf ist  unter open-government-deutschland.de/opengov-de/mitmachen nachzulesen. Von diesem Artikel aus wird die Leserin/der Leser auf ogpde.yrpri.org geführt, wo nach Erstellung eines Nutzerkonto Vorschläge für den Nationalen Aktionsplan eingereicht werden können. Hintergrundinformation über das Bürgerbeteiligungsverfahren Open Government, über seine Geschichte und Ausführung ist recht ausführlich bei Wikipedia beschrieben.

Über diese Deadline hinaus ist es ebenso möglich, sich über Open Government  einzubringen. Dazu können individuelle Anfragen mit konkreten Anliegen oder Vorschlägen per e-mail eingereicht werden und die einreichende Person erhält dann genauere Instruktionen und Hinweise wie sie damit weiter verfahren kann.

Darüberhinaus gibt es ein zivilgesellschaftliches Netzwerk, in dem sich einige Vereine und Stiftungen zusammen geschlossen haben. Auch dort kann man sich für Open Government einsetzen und zwar unter www.opengovpartnership.de

„Neues Miteinander leben – aber wie?“

Diesmal möchte ich einen Gastbeitrag von Dr. Ekkart Johannes Moerschner veröffentlichen, der zur Zeit in Paraguay lebt und dessen Zukunftsvisionen sich im Wesentlichen mit den bisher auf anotherworld.site veröffentlichten decken. Sie wurden auf wirsindeins.org veröffentlicht. Viel Spaß beim Lesen und Sich-Hineinversetzen in die Welt der Zukunft!

Reihe „Neues Miteinander leben – aber wie?“

Ausgearbeitet von Dr. Ekkart Johannes Moerschner

Prolog (2012)     Teil 1     Teil 2     Teil 3  

Die Artikelreihe „Neues Miteinander leben – aber wie?“ vom Sommer 2018 war für mich der Versuch eines „Mitmach-Formats“ zur Entwicklung gemeinsamer Vorstellungen, Ziele, Anliegen, Perspektiven. Und zum schriftlichen Austausch darüber.

Anfang September 2018 versprach ich am Ende von Teil 3 der Beitragsreihe, noch etwas zu meiner persönlichen Bilderwelt zu schreiben; wie ich sie sehe, die „Neue Zeit“; über ihre Qualitäten und die Ausdrucksweisen des „Neuen Miteinanders“.
Dieses Versprechen löse ich hiermit ein.

In der Zwischenzeit habe ich Vieles studiert, auch zu anderen Themen geschrieben, wie zur Technologie-Entwicklung, zu KI, zur Entscheidung zwischen „I-Tech“ und „High-Tech“ und auch zur Frage, welche Funktion das Geld und die Finanzsysteme in unserer Gesellschaft m.E. WIRKLICH haben (s. Anhang des Dokuments). Damit habe ich für mich äußerst wichtige weitere Erkenntnisse und Bausteine gesammelt und formuliert, gerade auch im Hinblick auf „Neues Miteinander“ und auf die dabei (noch) bestehenden Hemmnisse. Sie sind hier mit eingearbeitet, jedenfalls zum Teil.

Es ging mir darum, diese Elemente und Felder, aus denen sich das Neue nun materialisieren kann, präzise und sauber zunächst zu erkennen, zu beschreiben, damit zu erstellen, zu formen. Die Grundlagen und Prinzipien zu erkennen, aus der Einheits-Ebene des unbegrenzten Ursprungs (wir nennen das z.B. „Göttlichkeit“) in die „Potenzialebene“ für die materielle Realität quasi zu verdichten; nennen wir es – nach GOR Rassadin – hilfsweise den „Hyperraum“.
Um schließlich materielle Schöpfung des Neuen zu ermöglichen.
Um diese wichtige Transformation mit zu gestalten.
VIELE haben daran mitgewirkt!
Nun kann ich berichten:

Es ist vollbracht!
ES IST FERTIG!!!
Und es ist WUNDERBAR!

Ab Sofort können ALLE auf diese Felder zugreifen. Die materielle Aufbauarbeit, also die ganz „praktische Transformation“ hat begonnen – und es wird rasch gehen, und leicht sein, eine neue „Normalität“ zu gestalten – OHNE NORMEN natürlich.

Lasst Euch also berühren – von dem DAZWISCHEN, dem UNAUSGESPROCHENEN!

Erneut ermuntere ich Alle, die dazu Hinweise, Fragen oder ergänzende Rückmeldungen haben, sie hier in Kommentaren zu äußern, oder aber mit mir direkten Kontakt aufzunehmen. Am Ende des Dokuments finden sich alle erforderlichen Angaben.

 

Bilder der Neuen Zeit – neue Bewusstseinsfelder

Der Gesamttext mit Teil 4 ist HIER
als pdf‑ und als bearbeitbares Word-Dokument herunter ladbar.

Themen-Überblick

Einleitung. 5
2.1.       Was passiert derzeit?. 5
2.2.       Noch ein Stück „erweiterte Realität“ aus meiner Perspektive. 6
2.3.       Den Sinn des Lebens neu (er-)fassen. 7

Die „Neue Zeit“ – und ihre Qualitäten. 10

3.1.   Menschenbild, Weltbild, Lebensweise, „Strukturen“. 11
3.1.1. ANMERKUNG zu Trauma und seiner Funktion. 12
3.2.    Gesellschaftsformen, Sozialformen und Siedlungsweise. 13
3.3.    Organisationsform, Entscheidungsprozesse und Kommunikation. 15
3.3.1.  Kommunikation ist sehr viel mehr, als der Austausch von Worten. 15
3.3.2.  Organisation, Verantwortung und Entscheidungen. 16
3.4.     Grundbedürfnisse, Existenzgrundlagen und Existenzsicherung. 17
3.4.1.  Ein natürlicher Prozess des „Werdens, Gedeihens und Vergehens“. 17
3.4.2.  „Grundbedürfnisse“ Ernährung, Wasser. 18
3.4.3.  „Grundbedürfnisse“ Behausungen, Schutz, Wärme. 19
3.4.4.  „Grundbedürfnis“ Zugehörigkeit. 20
3.4.5.  Die „Grundbedürfnisse“ sind also abgeschafft – „Zufall“ als Lebensprinzip?!. 20
3.5.    WERT und SCHÄTZUNG, Zugehörigkeit, Bedingungslosigkeit und Annahme. 21
3.6.    Eigentum, Finanzen, Verteilung, Wirtschaft, Tausch, Handel….. 22
3.7.    Technologie-Einsatz, Technologie-Entwicklung und (technische) Energie. 23
3.7.1. Maschinen. 23
3.7.2. Technische Energie, Freie Energie und Bewusstsein. 24
3.7.3. „High-Tech“ oder „I-Tech“ – das “Internet der Dinge” und Bewusstsein. 25
3.7.4. Sehen wir derzeit ein Virusprogramm in der materiellen Welt?. 26
3.8.    ARBEIT – war gestern. Ein möglicher Tagesablauf. 28
3.9.    Lernen, Kinder“erziehung“, (Aus-)bildung, Wissenschaft und Forschung. 29
3.10.  Krankheit, Trauma, Heilung, Gesundheit. 30

Zusammenfassung der „Neuen Zeit“. 32

4.1.1. Kontakt zu mir. 33
4.1.2. DANK. 33

Sonderkapitel 1: Soziokratie statt Hierarchie – ein Evolutions- und Heilungsraum?. 34

Über Johannes Anunad

Lebensforscher und versierter Lösungsfinder, Baujahr 1966, Vater von zwei Kindern. Seit Jahren bin ich auf der ganzen Welt unterwegs und zu Hause, Experte aller Art (ausgebildeter Öko-Landwirt, Promovierter Agraringenieur, ökologisch-nachhaltiger Landbau, Int. Biogasberater, Experte für (Freie) Energie-Technologien, für Umwelt, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, Systemanalyse und Managementsysteme (UM und QM), Projektentwicklung, -leitung, -analyse, -beratung und -management, Personal Coaching und Lebensberatung, Energieheilung…). Arbeit zum reinen Gelderwerb ist keine Option mehr für mich – bereits seit 2013. Mein SEIN kann Niemand bewerten/bezahlen. Ich benutze Geld seitdem eher als Anzeiger und Ausdrucksmittel, ich „spiele“ damit. Dafür fasse ich überall, wo ich gebraucht werde, wo ich eine Aufgabe für mich erkenne, einen Impuls bekomme, einfach tatkräftig mit an. Heute bewegt mich ganz besonders die Herausforderung, wie ein wirklich „Neues Miteinander“ aussehen und gelebt werden kann und was, ganz praktisch, dafür unabdingbar erforderlich ist. Spirituallität, im Alltag ausgedrückt, also die Erweiterung meines Bewusstseins, erscheint mir dabei als wichtiger Schlüssel. Die Bereitschaft zum inneren Wachstum und als Ansatzpunkt dafür die Heilung der eigenen Traumatisierungen. Damit bewegen wir uns aus dem geltenden BeWERTungsparadigma hinein in ein wertSCHÄTZENDES Miteinander, das vom natürlichen Ausdruck unseres SELBST angetrieben wird. Ich habe intensiv die brennenden Gesellschaftsfragen unserer Zeit studiert – in Theorie und VOR ALLEM auch ganz praktisch, u.a. in unterschiedlichen Gemeinschafts-Projekten. Für dieses Wandel-Experiment will ich Gleichgesinnte finden und zusammen bringen – irgendwo in der Welt, wo es lebenswert ist – vlt. gelingt das ja hier in Paraguay…

Auf der Suche nach dem höchsten Glück

Vor einem Jahr habe ich an einem Literaturwettbewerb zum Thema „unterwegs sein“ teilgenommen ohne irgendetwas gewonnen zu haben, aber ich möchte jetzt an dieser Stelle den Beitrag für Euch, meine lieben Leser*innen veröffentlichen. Wer mich schon lange kennt, wird vielleicht einiges wiederfinden, das er oder sie schon einmal gelesen hat, aber trotzdem wünsche ich viel Spaß beim Lesen. Ansonsten schreibe ich derzeit mehr auf anotherworld.site, wo alle Leser*innen herzlich eingeladen sind, sich umzuschauen und den dortigen Blog zu abonnieren, liken und kommentieren…

Amélie hatte ihre Leidenschaft zu ihrem Leben gemacht. Das Unterwegssein. Das Reisen. Sie hatte sich nie Zuhause gefühlt, da wo sie aufgewachsen war. Wollte immer weg. Schon immer. Und fuhr auch immer weg, wenn sie nur konnte. Bis ihr Leben sie ganz ins Ausland führte. Auf andere Kontinente und dann irgendwann wieder zurück nach Europa. Die letzten Jahre vor allem nach Frankreich. In das – für sie – gelobte Land. Das, weil sie dort leben konnte wie sie wollte und das war für sie das Wichtigste überhaupt.

„Un vrai voyageur ne sait jamais où il va“ – „Ein wahrer Reisender weiß nie wohin er reist“ – lautet ein arabisches Sprichwort. Das traf auch auf Amélie zu. Sie wusste nie wirklich wohin sie reiste; sie hatte nur eine Ahnung. Denn sie ließ sich führen auf ihrem Weg. Das heißt, meist wusste sie nur mehr oder weniger wohin sie wollte  und dann kam alles anders. Pläne machte sie deshalb schon lange nicht mehr. Denn wenn sie ausnahmsweise  mal welche machte, dann wurde sowieso alles kunterbunt durcheinandergeworfen. Deshalb hatte sie das Pläneschmieden schon lange aufgegeben. Sie lebte einfach.

Und ganz besonders, wenn sie mit ihrem Rucksack an der Straße stand, um zu trampen. Das war immer ein ganz besonderer Augenblick. Das Gefühl des höchsten Glücks. So hielten fast immer nette Menschen an, wenn sie trampte. Menschen, mit denen sie sich sofort verstand. Denen sie etwas zu sagen hatte und die ihr etwas zu sagen hatten. Die sie verstanden, auch wenn sie in einer vollkommen anderen Lebenswirklichkeit lebten. Und so war es für Amélie eine Chance, von ihrem Leben zu erzählen. Ihrem Leben fast ohne Geld. Denn seit vielen Jahren lebte sie mit so wenig Geld wie möglich. Das war ihre Besonderheit. Und sie hatte darin schon eine  gewisse Perfektion erreicht. Zum Beispiel, Menschen zu treffen, die sie bei sich einluden. So war sie eigentlich  immer eingeladen. Wenn die Menschen sie mit ihrem Rucksack herumziehen sahen, fragten sie: „Wo schläfst du heute Abend?“ Und Sie antwortete: „Ich weiß nicht.“ Und dann kam: „Du kannst bei mir schlafen.“

Dann half sie am Abend  mit und am nächsten Morgen wurde sie meistens eingeladen, länger zu bleiben. Da war sie glücklich. Es war jedes Mal wie ein Geschenk, das aus dem Nichts kam. Sie hatte wieder einen lieben Menschen gefunden, der sie eingeladen hatte. Noch dazu hatten sie einen herrlichen Austausch, der ihrer beiden Herzen zum Hüpfen brachte. Der für sie beide herzerwärmend war. Erheiternd. Eine Verbindung schaffend. Denn irgendwie waren sie alle auf dem Weg.

Und da tat es auch den anderen gut, einen Menschen wie  Amélie zu treffen, die mit leichtem Gepäck reiste. Die fast nichts brauchte zum Leben. Und mit allem glücklich war.  Deshalb liebte sie auch ihr Leben. Sie hatte nämlich entdeckt, dass man umso glücklicher ist, je weniger man besitzt. Am glücklichsten war man ganz ohne Geld. Ja, wirklich. Diese Erfahrung hatte Amélie gemacht. Sie hatte nämlich ein Jahr lang ganz ohne Geld gelebt. Und das war das glücklichste Jahr ihres Lebens. Denn sie hatte alles, was sie brauchte umsonst bekommen, noch dazu ohne danach zu frag en. Ja umgekehrt: die Menschen hatten sie gefragt, was sie denn brauchte.  Das war für sie alles so phantastisch gewesen, dass sie ihr Leben gar nicht ändern wollte.

Kleidung fand sie Zuhauf, zu Essen auch und wenn sie die Möglichkeit hatte, die Kleidung irgendwo zu lagern, bot sie diese auf dem nächsten Flohmarkt mit den Worten „alles umsonst“ an. Das brachte nämlich viel mehr, als sie zu verkaufen. Die Leute freuten sich, denn sie konnten freiwillig geben, was sie wollten. Von Herzen. Die meisten gaben für ein Kleidungsstück einen Euro. Amélie vertrat damit ein Stück Gratiskultur. Und lernte wiederum nette  Menschen  kennen, da wo sie gerade war. Bis sie immer mehr Ärger mit den Flohmarktbetreibern bekam. Weil die Leute früh aufgestanden waren, um einen guten Platz zu bekommen und stundenlang dagestanden hatten, um ihre Standgebühr wieder reinzubekommen. Sie waren neidisch auf Amélie, weil sie spät gekommen war und nichts für ihren Stand bezahlt hatte. Sie nahm ja auch nur ein paar Euro ein, wie sollte sie davon eine Standgebühr bezahlen? Selbst darauf waren die Leute neidisch. Dabei sollte es eigentlich auf jedem Flohmarkt einen Platz geben, auf dem man Sachen umsonst abgeben kann ohne eine Standgebühr zu entrichten. So fand Amélie jedenfalls. Auf manchen Märkten gab es das.

So reiste Amélie und reiste. Aber sie besuchte in der Regel immer wieder die gleichen Orte. Sie hatte ihre Routen. Bestimmte Achsen, auf denen sie sich bewegte. Und Freundinnen und  Freunde, die sie immer wieder besuchte. Mal in Städten, mal auf dem Land. Das Reisen, das Unterwegssein war für sie das höchste Glück. Sie liebte es frei zu sein, ungebunden, ungezwungen, in der Natur sein zu können, zu machen, was sie wollte, zu lieben, was ist und die Menschen, die sie traf zu nehmen wie sie sind.

In Frankreich ließ sich so gut leben. Immer wenn Amélie anderen von ihrem Leben erzählte, waren die Menschen so begeistert, dass sie gar nicht verstanden, warum sie meinte, sie  müsse ihr Leben ändern. Das meinte sie auch nicht wirklich, weil sie ja so glücklich war, dass sie sich gar kein anderes Leben vorstellen konnte. Aber manchmal  fand sie doch allzu viele „change-Botschaften“ auf der Straße. Bei einem ihrer Freunde hing „Change“ in großen Lettern auf einer Plakatwand, auf der sie beim Frühstück blickte. Doch was sollte sie nur verändern? Sie hatte absolut keine  Idee. Sie fühlte sich wie  Alice im Wunderland. Alles kam auf absolut phantastische Art und Weise zu ihr, sie war immer bei Leuten und nicht allein, es gab einen regen Austausch, was wollte sie mehr? Sie brauchte doch gar nicht mehr.

“Ich habe alles, was ich brauche und was ich nicht habe, brauche ich nicht“, war eine ihrer Devisen. Ihr fehlte nur eins: eine Gemeinschaft. Und die Möglichkeit, etwas aufzubauen. Denn so wie es war merkte sie nach geraumer Zeit, war sie immer auf dem Nullpunkt. Fing immer überall bei null an. Wenn sie wiederkam nach einem Jahr zu ihren altbekannten Freunden, war fast nichts mehr da von den Sachen, die sie das letzte Mal zurückgelassen hatte. Langsam nach so vielen Jahren des Herumziehens wurde Amélie ein wenig müde. Genauso wie sie nach einem Jahr des Lebens ohne Geld müde geworden war und ausgelaugt, denn es war doch ein anstrengendes Leben gewesen. Und: wenn sie ein Jahr Revue passieren ließ, da stellte sie fest, dass sie sich nur im Kreis gedreht hatte.

Und als sie gerade in einer Phase des Zweifels war über das, was sie machen sollte, jetzt eine Weltreise oder sich endlich mal wieder eine Basis zulegen, da traf sie eine Bekannte, die ihr von Jehuda Amichai und seinem Buch „Nicht von jetzt, nicht von hier“ erzählte.

„Darin wusste die Hauptperson Joel nicht, ob er nach Würzburg reisen sollte, wo er geboren war, – er nennt es in seinem Roman Weinburg – oder ob er in Jerusalem bleiben sollte. Er konnte sich nicht entscheiden. Und in seinem Buch geht es darum, dass er sich nicht entscheiden muss zwischen ‚entweder/oder‘, sondern dass er ‚sowohl als auch‘ das eine wie das andere machen kann.“

Amélie war ganz geplättet. ­‚Sowohl als auch‘ statt ‚entweder/oder‘ das stand für sie, nachdem sie letzthin ein Video über die „verbotenen Früchte des Garten Eden“ eines Schweizer Forschers gesehen hatte, für den biblischen Gott. Denjenigen, an den Jehuda Amichai wohl geglaubt hatte und wegen dem er in diesem Land, in dem sie gerade waren, damals verfolgt worden war.

Und so kam sie nach ganz vielen Jahren des Unterwegsseins endlich zu dem Entschluss, sich wieder ein  Basislager zuzulegen. Und zwar hier. Hier in dieser Stadt. Weil sie sich hier Zuhause fühlte. Auch weil ihr eine liebe Freundin aus Spanien immer wieder dazu geraten hatte. Sie selbst sah dafür eigentlich gar keine Notwendigkeit. Auch die Germanen waren Nomaden gewesen. Und Abraham war ein Wanderer. Wie auch sie. Denn wenn sie unterwegs war, war sie gesund. Das Reisen war ihr bestes Heilmittel. Und: der Versuch, aus jedem Tag ein sich selbst kreierendes Kunstwerk voller Abenteuer zu machen, denn

„Ein Tag ohne Abenteuer ist kein Tag“.

I wish myself another world

I wish myself another world

a world without private property

but with the right for each person

to live in one place according to his needs

a world without money with interests

but only with interest-free exchange currencies

and free giving and receiving

a world without exploitation of human beings,

ressources and nature

a world where people don’t eat meat

so that all people on Earth have enough to eat

a world without using poison against animals and plants

and only biological agriculture

a world without private cars

besides of cars from companies and camping van

but Car-Sharing, enough public transport for free

and people giving each other a lift

who want to go in the same direction

a world with a system of refund

which helps to recycle all packages

a world where all used energies are renewable

a world where all washing and cleaning products

are biodegradable

a world where nearly only recycling paper is used…

Would that not be a fabulous world to live in?

Für ein anderes System

Ich bin für ein anderes System.

  1. Ein System, in dem jeder Mensch nur eineinhalb bis zwei Stunden am Tag einer produktiven Tätigkeit nachgeht. In dieser Zeit tut er Dinge, die notwendig sind zu tun für die Gemeinschaft, in der die Person lebt oder die Weltengemeinschaft in Form von künstlerischen Tätigkeiten. Dabei sucht sich jede(r) aus dem Pool der zu verrichtenden Tätigkeiten aus, was er oder sie machen möchte. Wer krank ist oder anderweitig gesundheitlich nicht dazu in der Lage, ist davon ausgenommen.
  2. Jeder Mensch sorgt an jedem Tag zwei Stunden lang für sein leiblich-seelisch-geistiges Gleichgewicht. Er tut etwas für seinen Körper, für seine Seele und seinen Geist. Jede(r) kann sich aus dem Pool der Möglichkeiten heraussuchen, was für ihn passt. Eine Empfehlung ist die Bewegung möglichst in der Natur. Damit verbinden wir uns zurück zu unserem Ursprung. Damit werden wir wieder mit allem verbundene Wesen und handeln im Einklang mit der Natur.
  3. Wir versorgen unsere Körper mit gesunder Nahrung. Möglichst mit viel Obst und Gemüse. Biologisch. Möglichst ohne Tiere, damit alle auf der Welt zu essen haben. Bereiten die Nahrung selbst für uns zu. Auch das wird in etwa zwei Stunden pro Tag in Anspruch nehmen.
  4. Die restliche Zeit nutzen wir dafür, hilfsbedürftigen Menschen zu helfen wie Alten, Kranken, Behinderten und Kindern. Und tun, was wir gerne möchten, was uns entspricht.
  5. Um so leben zu können gibt es ein bedingungsvolles Grundeinkommen von 1000 Euro im Monat für die Zeit des sanften Übergangs in eine geldfreie Welt. Es gibt keine Krankenkasse, sondern das System kommt für die Kosten im Krankheitsfalle auf.

Karte von morgen und der Pioneers of change online summit

Karte von morgen

Ich hatte sowieso vor, von der Karte von morgen zu schreiben, da ich letzthin auf einer Veranstaltung mit Helmut Wolman war, bei der die Karte von morgen vorgestellt wurde. Und da ich davon begeistert bin, weil sie einem auf einen Blick zeigt, welche zukunftsweisenden Projekte es an einem Ort gibt, wollte ich es an dieser Stelle weitergeben. Noch dazu fängt heute der Pionners of change online summit mit einem Interview von Helmut Wolman, dem Begründer der Karte von morgen an, da fallen ja zwei Sachen zusammen! Also kann ich meine lieben Leserinnen und Leser nur motivieren, sich das Interview von ihm zwischen heute abend 18 Uhr und Samstag 18 Uhr anzuschauen, nachdem Ihr Euch mit Eurer E-mail für den Pionners of change online summit angemeldet habt.

Pionners of change online summit

Es geht bei der Karte von morgen darum, in einer interaktiven Onlineplattform Initiativen, Organisationen und Unternehmen des Wandels aufzuzeigen. Also solche, die sozial-ökologische Transformation bewirken wollen und mit den sustainable development goals, auf deutsch den Zielen für nachhaltige Entwicklung, die von den Vereinten Nationen entwickelt wurden, übereinstimmen. Jede(r) kann dabei Eintragungen vornehmen, nur bite ohne personenbezogene Daten. Ich finde es deshalb sehr praktisch, weil man auf diese Art und Weise, wenn man neu an einen Ort kommt, sich ganz schnell und einfach einen Überblick über die Dinge verschaffen kann, die an dem Ort laufen. Das ist ganz wunderbar. Auch wenn Student*innen neu irgendwohin kommen finden sie auf diese Art und Weise schnell, was sie suchen.

In einigen Städten wie Mannheim oder Darmstadt sind sogar schon Karten in Papierform entstanden, die zukunftsweisende Projekte aufzeigen. Also, meine wärmste Empfehlung, sich die Karte mal anzuschauen und bei der Verzeichnung mitzumachen. Es werden auch noch Regionalpilot*innen und Themenpilot*innen gesucht. wer sich dazu berufen fühlt, bitte sich bei Helmut Wolman melden.

What did we do?

Jahresrückblick der Gruppe „andere Welt“

Wie das normal am Jahresende oft der Fall ist, haben auch wir mal einen Jahresbericht erstellt und da bei uns ja vieles anders ist als normal kommt er erst jetzt – nach reiflicher Überlegung, ob er überhaupt an diese Stelle gehört. Wir haben uns dafür entschlossen, um anderen Menschen einen Eindruck zu geben, was wir konkret im letzten Jahr gemacht haben. Das kann ja wiederum eine Anregung für andere sein…

Wir trafen uns seit Frühjahr vergangenen Jahres, zunächst einmal um über Zukunftsvisionen zu sprechen, aber auch über die mögliche Gründung einer Stiftung oder eines Vereins und was wir sonst gerne tun möchten, um die Welt ein Stück besser zu machen. Dabei kamen unterschiedliche Wünsche zum Vorschein:

Car-Sharing/ Teil-Auto

Eine der Teilnehmerinnen hatte den Wunsch, ihr Auto zu teilen. Die Verwirklichung ließ nicht lange auf sich warten. Drei beziehungsweise für ein paar Monate vier Frauen teilten sich ihren Kleinwagen miteinander und machten erste Erfahrungen, wie es ist, ein Auto gemeinsam zu nutzen. Wir teilten uns dabei Steuer und Versicherung und gaben jede pro Monat noch etwas für eventuelle Reparaturen hinzu, was sich allerdings mit dem tatsächlichen Bedarf an Reparaturkosten noch nicht wirklich deckte und deshalb vom Konzept her noch verbesserungsbedürftig ist. Es war dann schon ziemlich aufwendig jeweils miteinander abzusprechen, wer wann das Auto für wie lange hat und wohin er oder sie damit fährt. Aber insgesamt war es eine gute Lösung.

Gemeinschaftsgarten

Da die Gruppe sich insgesamt einen Gemeinschaftsgarten wünschte, wurden verschiedene Angebote in Würzburg und Umgebung eingeholt und angeschaut, um herauszufinden, was wir in etwa haben wollen. Ein Garten davon wurde näher ins Auge gefasst und gemeinsam besichtigt, war jedoch zu teuer und zu laut, da direkt an einer Bahnlinie und an einem Autobahnzubringer gelegen. Der Vermieter war leider nicht dazu bereit, uns mit dem Preis soweit entgegen zu kommen, dass es für alle TeilnehmerInnen passte. Drei sprangen gleich ab, weil ihnen zehn Euro im Monat zu viel waren und sie selbst auch ein kleines Gartenstück zum Anbau bei ihrer Wohnung zur Verfügung hatten.

Hambacher Forst

Mehrere TeilnehmerInnen der Gruppe beteiligten sich an Petitionen und einige nahmen an Demonstrationen sowohl am Hambacher Forst selbst als auch vor Ort in Thüngersheim teil, wo mehrere Hektar Wald neben einem Naturschutzgebiet dem Abbau von Muschelkalk weichen sollte . Zwei Leserbriefe zum Thema wurde ebenfalls verfasst und und in der lokalen Zeitung veröffentlicht.

Neue Internetseite anotherworld.site

Die Initiatorin der Gruppe baute diese neue Internetseite anotherworld.site auf, die ihren Fokus auf Zukunftsvisionen hat, aber auch  Aktuelles wie Berichte über Konferenzen zur Wandelbewegung, Wettbewerbsausschreibungen, Hinweise auf Demos oder Petitionen im Bedarfsfall einen Platz finden.

Teilnahme an Konferenzen und Treffen zum Thema Wandel

Die Initiatorin der Gruppe nahm an verschiedenen Treffen teil:

  • an der „Utopie-Konferenz“ an der Leuphana Universität in Lüneburg ebenso wie an einem
  • Treffen der Wandel-Bewegung makersforhumanity (m4h) zu Pfingsten in Ferropolis und einem
  • Wandel-Campus bei Frankfurt am Main.

Alle Konferenzen waren sehr anregend und führten zu einem fruchtbaren Austausch der Teilnehmer*innen. Über einen Teil der Konferenzen wurde berichtet.

Public relations

Kontakte wurden zu verschiedenen Personen und Institutionen geknüpft:

Zum Haus des Stiftens in München, die uns eher davon abrieten, eine Stiftung zu gründen.

Bobby Langer von Ökoligenta folgte der Einladung, zum Gruppentreffen zu kommen und lud die Initiatorin der Gruppe ein, für die nächsten Monate  bei seinem Gemeinschaftsgarten mitzuwirken. Sie freute sich sehr, auf diese Weise ein wenig gärtnern zu können.

Da die Gruppe einen eigenen Gemeinschaftsgarten wünschte, wurden Kontakte aufgenommenzum Gartenamt, Verband der Kleingärtner und zum Klimaschutzbeauftragten der Stadt, der unter anderem für die Förderprogramme für Urban Gardening Projekte zuständig ist. Von seiner Seite aus wurden Workshops zusammen mit zwei anderen Urban Gardening Projekten der Stadt vorgeschlagen.

Weitere Kontakte wurden vor Ort zu der Urban Gardening-Gruppe genannt Stadtgärtner geknüpft, zum Hochschulprojekt Campusgarten und zu Frankfurter Urban Gardening Projekten durch Teilnahme an einer Veranstaltung der dortigen vhs, bei der sich acht Gemeinschaftsgärten des Rhein-Main-Gebiets vorstellten. Der zuvor schon telefonisch entstnadene Kontakt zum Projekt Tortuga in Frankfurt vertieften wir anschließend. Eine Zusammenarbeit wurde insofern von Transition Town Frankfurt angeboten, als dass wir uns als Gruppe an sie mit unserem Gemeinschaftsgarten-Projekt anschließen dürften, wenn wir dies möchten.

Erstellung eines gemeinsamen Papiers

Die Teilnehmer*innen der Gruppe entschlossen sich, sich als Initiative zu sehen und erstellten zusammen ein Gemeinschaftspapier mit gemeinsamen Wünschen für eine andere Welt. Das Papier wurde dann auf anotherworld.site veröffentlicht. Als erstes Gemeinschaftspapier stellt es schon fast einen Meilenstein dar.

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Was ist bei uns anders gewesen?

Wie eine Transition Town Initiative dies auch macht, haben wir am Anfang und Ende der Treffen in der Regel eine Anfangs- und eine Schlussrunde gemacht, in der jede(r) kurz auf die Fragen eingehen konnte „Wie bin ich da? Wie geht es mir?“ und „Was erwarte ich vom heutigen Treffen?“ beziehungsweise am Ende des Treffens „Wie geht es mir jetzt?“ und „Wie fand ich das Treffen?“ Das, um die Menschen da abzuholen wo sie sind und ihnen zu zeigen, dass es uns nicht egal ist, wie es dem anderen geht und dass auch dasein darf, wem es einmal nicht so gut geht.

Ansatzweise haben wir mit der Soziokratie gearbeitet, wenn es uns dienlich schien, um die Meinung aller zu einem Thema abzufragen. Da jede(r) einbringen durfte, was er oder sie wollte, hat einer der Teilnehmer in der Lokalpresse erschienene Zeitungsartikel vor allem zum Thema Klimawandel und Umwelt referiert und die Gruppe damit auf dem Laufenden gehalten, was in den Medien berichtet wurde.

Im Sommer haben wir aber auch ganz schön gefeiert. Gründe fanden wir genug!

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