What did we do?

Jahresrückblick der Gruppe „andere Welt“

Wie das normal am Jahresende oft der Fall ist, haben auch wir mal einen Jahresbericht erstellt und da bei uns ja vieles anders ist als normal kommt er erst jetzt – nach reiflicher Überlegung, ob er überhaupt an diese Stelle gehört. Wir haben uns dafür entschlossen, um anderen Menschen einen Eindruck zu geben, was wir konkret im letzten Jahr gemacht haben. Das kann ja wiederum eine Anregung für andere sein…

Wir trafen uns seit Frühjahr vergangenen Jahres, zunächst einmal um über Zukunftsvisionen zu sprechen, aber auch über die mögliche Gründung einer Stiftung oder eines Vereins und was wir sonst gerne tun möchten, um die Welt ein Stück besser zu machen. Dabei kamen unterschiedliche Wünsche zum Vorschein:

Car-Sharing/ Teil-Auto

Eine der Teilnehmerinnen hatte den Wunsch, ihr Auto zu teilen. Die Verwirklichung ließ nicht lange auf sich warten. Drei beziehungsweise für ein paar Monate vier Frauen teilten sich ihren Kleinwagen miteinander und machten erste Erfahrungen, wie es ist, ein Auto gemeinsam zu nutzen. Wir teilten uns dabei Steuer und Versicherung und gaben jede pro Monat noch etwas für eventuelle Reparaturen hinzu, was sich allerdings mit dem tatsächlichen Bedarf an Reparaturkosten noch nicht wirklich deckte und deshalb vom Konzept her noch verbesserungsbedürftig ist. Es war dann schon ziemlich aufwendig jeweils miteinander abzusprechen, wer wann das Auto für wie lange hat und wohin er oder sie damit fährt. Aber insgesamt war es eine gute Lösung.

Gemeinschaftsgarten

Da die Gruppe sich insgesamt einen Gemeinschaftsgarten wünschte, wurden verschiedene Angebote in Würzburg und Umgebung eingeholt und angeschaut, um herauszufinden, was wir in etwa haben wollen. Ein Garten davon wurde näher ins Auge gefasst und gemeinsam besichtigt, war jedoch zu teuer und zu laut, da direkt an einer Bahnlinie und an einem Autobahnzubringer gelegen. Der Vermieter war leider nicht dazu bereit, uns mit dem Preis soweit entgegen zu kommen, dass es für alle TeilnehmerInnen passte. Drei sprangen gleich ab, weil ihnen zehn Euro im Monat zu viel waren und sie selbst auch ein kleines Gartenstück zum Anbau bei ihrer Wohnung zur Verfügung hatten.

Hambacher Forst

Mehrere TeilnehmerInnen der Gruppe beteiligten sich an Petitionen und einige nahmen an Demonstrationen sowohl am Hambacher Forst selbst als auch vor Ort in Thüngersheim teil, wo mehrere Hektar Wald neben einem Naturschutzgebiet dem Abbau von Muschelkalk weichen sollte . Zwei Leserbriefe zum Thema wurde ebenfalls verfasst und und in der lokalen Zeitung veröffentlicht.

Neue Internetseite anotherworld.site

Die Initiatorin der Gruppe baute diese neue Internetseite anotherworld.site auf, die ihren Fokus auf Zukunftsvisionen hat, aber auch  Aktuelles wie Berichte über Konferenzen zur Wandelbewegung, Wettbewerbsausschreibungen, Hinweise auf Demos oder Petitionen im Bedarfsfall einen Platz finden.

Teilnahme an Konferenzen und Treffen zum Thema Wandel

Die Initiatorin der Gruppe nahm an verschiedenen Treffen teil:

  • an der „Utopie-Konferenz“ an der Leuphana Universität in Lüneburg ebenso wie an einem
  • Treffen der Wandel-Bewegung makersforhumanity (m4h) zu Pfingsten in Ferropolis und einem
  • Wandel-Campus bei Frankfurt am Main.

Alle Konferenzen waren sehr anregend und führten zu einem fruchtbaren Austausch der Teilnehmer*innen. Über einen Teil der Konferenzen wurde berichtet.

Public relations

Kontakte wurden zu verschiedenen Personen und Institutionen geknüpft:

Zum Haus des Stiftens in München, die uns eher davon abrieten, eine Stiftung zu gründen.

Bobby Langer von Ökoligenta folgte der Einladung, zum Gruppentreffen zu kommen und lud die Initiatorin der Gruppe ein, für die nächsten Monate  bei seinem Gemeinschaftsgarten mitzuwirken. Sie freute sich sehr, auf diese Weise ein wenig gärtnern zu können.

Da die Gruppe einen eigenen Gemeinschaftsgarten wünschte, wurden Kontakte aufgenommenzum Gartenamt, Verband der Kleingärtner und zum Klimaschutzbeauftragten der Stadt, der unter anderem für die Förderprogramme für Urban Gardening Projekte zuständig ist. Von seiner Seite aus wurden Workshops zusammen mit zwei anderen Urban Gardening Projekten der Stadt vorgeschlagen.

Weitere Kontakte wurden vor Ort zu der Urban Gardening-Gruppe genannt Stadtgärtner geknüpft, zum Hochschulprojekt Campusgarten und zu Frankfurter Urban Gardening Projekten durch Teilnahme an einer Veranstaltung der dortigen vhs, bei der sich acht Gemeinschaftsgärten des Rhein-Main-Gebiets vorstellten. Der zuvor schon telefonisch entstnadene Kontakt zum Projekt Tortuga in Frankfurt vertieften wir anschließend. Eine Zusammenarbeit wurde insofern von Transition Town Frankfurt angeboten, als dass wir uns als Gruppe an sie mit unserem Gemeinschaftsgarten-Projekt anschließen dürften, wenn wir dies möchten.

Erstellung eines gemeinsamen Papiers

Die Teilnehmer*innen der Gruppe entschlossen sich, sich als Initiative zu sehen und erstellten zusammen ein Gemeinschaftspapier mit gemeinsamen Wünschen für eine andere Welt. Das Papier wurde dann auf anotherworld.site veröffentlicht. Als erstes Gemeinschaftspapier stellt es schon fast einen Meilenstein dar.

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Was ist bei uns anders gewesen?

Wie eine Transition Town Initiative dies auch macht, haben wir am Anfang und Ende der Treffen in der Regel eine Anfangs- und eine Schlussrunde gemacht, in der jede(r) kurz auf die Fragen eingehen konnte „Wie bin ich da? Wie geht es mir?“ und „Was erwarte ich vom heutigen Treffen?“ beziehungsweise am Ende des Treffens „Wie geht es mir jetzt?“ und „Wie fand ich das Treffen?“ Das, um die Menschen da abzuholen wo sie sind und ihnen zu zeigen, dass es uns nicht egal ist, wie es dem anderen geht und dass auch dasein darf, wem es einmal nicht so gut geht.

Ansatzweise haben wir mit der Soziokratie gearbeitet, wenn es uns dienlich schien, um die Meinung aller zu einem Thema abzufragen. Da jede(r) einbringen durfte, was er oder sie wollte, hat einer der Teilnehmer in der Lokalpresse erschienene Zeitungsartikel vor allem zum Thema Klimawandel und Umwelt referiert und die Gruppe damit auf dem Laufenden gehalten, was in den Medien berichtet wurde.

Im Sommer haben wir aber auch ganz schön gefeiert. Gründe fanden wir genug!

Aus dem Leben Hier und Jetzt

Samstag, den 28. April 2018

Gestern sind lauter außergewöhnliche Dinge passiert. Zuerst einmal war ich wieder vollkommen handlungsunfähig, denn nach dem Besuch in einer öffentlichen Einrichtung, deren Namen ich hier erst gar nicht nennen will und nachdem ich drei Würgeschlangen und einige Riesenkakerlaken beäugt und von zwei Vogelspinnen gehört hatte, die dort in Terrarien gehalten wurden, stand ich vollkommen unter Schock. Erst nach einem Telefonat mit einer Freundin, die mir empfahl, zur nächsten Drogerie zu gehen und mir Bachblüten Rescue-Tropfen zu holen wurde es wieder besser. Davor war ich nicht einmal fähig, meine eigenen Rescue-Tropfen zu finden, die ich noch irgendwo in meinem Besitz wähnte.

Nachdem die Lebenskräfte wieder in mich zurückkehrten, fuhr ich zum Garten des Wandelbewegers, der mich eingeladen hatte, am nachmittag vorbeizuschauen. Das war genau das, was ich gerade brauchte. Im Grünen zu sein und mit Leuten zusammen im Garten zu werkeln. Da kamen die Lebensenergien wieder zurück. Wir entfernten das Unkraut im Erdbeerbeet, an ein paar Wegen und um die Rukulapflänzchen, die um einen Baum herum gewachsen waren und als die anderen weg waren, suchte ich mir noch ein paar Kräuter für einen Wildkräutersalat zusammen.

Dann schaute ich im „Raum für Träumer“ vorbei, wo zwei Freundinnen hinkommen wollten, um den gemeinsamen Gebrauch des Autos von einer der Beiden zu besprechen. Lollo war da, er dachte, wir hätten vielleicht heute unser Treffen. Wir aßen zusammen Brot und tauschten Neuigkeiten aus bis die beiden Damen kamen und wir zu mir fuhren, um uns wegen des Wagens zu besprechen. Bella erzählte mir davon, dass einer unserer Gruppe nun Morning pages schreibe.

Morning pages schreibe ich schon seit Jahren“, sagte Bella.

Ja, ich würde auch gerne wieder morning pages schreiben, denn ich habe aufgehört damit.“

Ach, das kommt schnell wieder.“

Jede brachte ihre Punkte ein von wegen den Kosten für Steuer, Versicherung und eventuellen Reparaturen. Ich war danach sehr glücklich, denn der lange gehegter Wunsch eines gemeinsamen Autos ging damit in Erfüllung!Wir hatten das zwar vorher auch schon prktiziert, aber noch nie hatten wir zu dritt zusammengesessen und die Sache wirklich dingfest gemacht. Außer uns wollte sich noch eine weitere Person beteiligen.

Als alle weg waren setzte ich mich mal mit Zeit und Muße an mein netbook. Ich hatte an meinem neuen Smartphone, das mir ein Freund geliehen hatte einen Internet-Hotspot und dachte, den müsste ich doch eigentlich mit meinem netbook benutzen können. Bisher hatte es immer gestreikt, wollte irgendwelche Passwörter, die ich nicht liefern konnte, aber damit gab ich mich diesmal nicht zufrieden. Es musste, wenn ich schon so einen Hotspot hatte, doch irgendeinen Weg geben, dachte ich.

So ganz in Ruhe probierte ich dies und das aus und siehe da, plötzlich tauchte wie aus dem nichts ein Passwort auf dem Display meines Handys auf. Es dauerte dann noch eine kleine Ewigkeit bis der Computer sich breit erklärte, das vorhandene Internet auch zu benutzen, aber irgendwann nach vielleicht einer Stunde intensiver ganz gelassener und entspannter Widmung zum Thema war es endlich soweit: das Netbook war bereit, den Android-Internetzugang zu benutzen und ich war auf einmal damit im Netz!!! Was für ein Wunder! Was für andere vielleicht ganz normal ist, war für mich etwas völlig außergewöhnliches, denn den Internet-Hotspot hatte ich jetzt schon gute zwei Monate und alle Versuche, ihn bisher in Zusammenhang mit meinem Netbook oder auch meinem Tablet zu benutzen schlugen fehl. Nicht so diesmal.

In der Ruhe liegt die Kraft“ heißt ein Sprichwort und ich musste sagen, nicht nur diesmal stimmte es. Es funktionierte fast schon von selbst. Mir war schon öfter aufgefallen, dass das mit dem Computer eine seltsame Bewandtnis hat. Bei vielem weiß man erstmal nicht so recht und es funktioniert auch nicht so wie man gerne hätte, vor allem je neuer und angeblich „sicherer“ ein Gerät ist. Mein Gerät fragt jetzt zum Beispiel nach irgendwelchen heimnetzgruppen und dies und das. Aber: wenn man sich die Zeit nimmt und in Ruhe einfach ausprobiert, bekommt man manchmal auf ganz intuitive Art und Weise das Gewünschte einfach hin, obwohl man überhaupt nicht weiß, was die nötigen Schritte sind, die einem zum gewünschten Ergebnis führen. Von daher war ich äußerst beglückt, als endlich nach doch recht langer Zeit das Internet an meinem netbook funktionierte, denn ich konnte mir gleich das neueste Video des Kongresses Gesellschaftswandel.net anschauen, in dem alle Interviewten in einem gemeinsamen Video noch einmal etwas sagten. Und das Beste an der Geschichte war, dass der Interviewte, den ich zu meinem Treffen letzte Woche eingeladen hatte, davon live berichtete! Das war wirklich obercool. Er berichtete, wie ich sein Videointerview vor einer Woche gesehen hatte und ihn am selben abend per e-mail  für ein Treffen mit einer Gruppe von Leuten für den nächsten Abend eingeladen hatte. Und dass wir danach noch etwas trinken gingen und er mich daraufhin einlud, in seinem Gemeinschaftsgarten mitzugärtnern. Worüber ich wiederum überglücklich war, denn ich suchte schon lange nach einem Garten zum mitgärtnern. Am nächsten Tag trafen wir uns im Garten und er gab mir sofort den Schlüssel, damit ich auch alleine in den Garten inmitten einer Schrebergartenanlage kommen könnte. Und jetzt in diesem Video, das gerade online ist und zu dem ich Euch auch gerne einladen möchte, es Euch anzuschauen wie auch die anderen Videos, die da der Kongress nun zuende ist von Montag, den 30.4.2018 bis Dienstag, den 1.5.2018 noch einmal komplett alle freigeschaltet werden. Mir haben die paar Interviews, die ich gesehen habe, echt gut gefallen, weshalb ich sie hier auch wärmstens weiterempfehlen kann.

So kommt es mir gerade vor, als würde da ein Teppich gewebt werden. Ein Teppich, in dem wir alle irgendwo mit eingewebt sind. Wir alle, die wir irgendwo in unserem Herzen und Bewusstsein an einer besseren oder zumindest  anderen Welt mitweben möchten. Und ich musste als ich im neuen Garten war an den Gemeinschaftsgarten denken inmitten vieler Hunderte von Kilometern Monokulturen von Mais und Reis in Italien, auf den ich beim Jakobsweg im Jahre 2015 gestoßen bin. Dort hatten sie den Garten nach der Pionierin Emilia Hazelip angebaut, die in Deutschland scheinbar gar nicht bekannt ist, denn im Internet sind keine deutschen Einträge zu finden. Sie hat eine sogenannte synergetische Landwirtschaft begründet, die von dem Japaner Masanobu Fukuoka, einem Vertreter der Permakultur entscheidend mit beeinflusst war. Der dortige Garten hat mir so dermaßen gut gefallen, dass auch mir die Lust kam, einen Garten nach ihren Prinzipien anzubauen.

Und hier ist auch schon das Ergebnis meiner heutigen midday pages.

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