In alten Gefilden

Ich wollte mit meinem Gepaeck zu Claude, aber er war nicht da. So stellte ich meine Sachen bei dem Verein mit dem Umsonstladen ab, in dem ich ab und an mal vorbeigeschaut hatte. Ein sehr freundlicher Marokkaner, der gerade einen Computerkurs hielt empfing mich und nahm mir sogar meine Sachen aus der Hand, um sie zu verstauen.

„Du kannst sie gerne hierlassen. Wir sind mindestens bis sechs Uhr da.“

Er war mir sofort sympathisch. Ich ging eine Stunde spazieren und kam zurueck. Sie redeten immer noch mit den Leuten vom Linuxkurs, waehrend ich die Kueche ein wenig saubermachte. Draussen regnete es heftig. Spaeter kam Said, bot mir an, mir einen Tee zu kochen und fragte, ob ich wisse, wo ich uebernachte. Ich druckste ein wenig herum.

„Nicht wirklich. Die Person, bei der ich uebernachten wollte, war vorhin nicht da.“

„Wenn du willst, kannst du bei mir uebernachten. Ich lasse dich doch nicht in dieser Situation stehen.“

„Ja, super.“

Ich freute mich sehr. Er wohnte im selben Haus wie der Kabyle, nur einen Stock hoeher. Und das seit ein paar Monaten. Wir assen zusammen und redeten und redeten. Er hatte eine Freundin, die im siebten Monat schwanger war, aber woanders wohnte. Nach einiger Zeit erzaehlte er, dass er vor kurzem massive Probleme mit seinem Nachbarn von unten hatte, bei dem ich vorher zwei Mal untergekommen war.

„Er respektierte mich nicht und behandelte mich schlecht. Am Ende artete es in einen Kampf aus. Wir gingen echt aufeinander los. Aber jetzt weiss er, dass er nicht alles mit mir machen kann und die Situation hat sich beruhigt.“

Er wollte seine Freundin die naechsten Tage besuchen. Da sie nicht weit von Jocelyne entfernt wohnte, beschloss ich, mit ihm mit dem Bus mitzufahren. Es regnete in Stroemen. Seine Freundin holte uns von der Haltestelle ab und brachte mich zu Jocelyne. Sie war sehr nett und ganz locker. Als ich bei Jocelyne ankam, sass dort ein Mann mit grauem Bart und mittellangen Haaren auf dem Sofa.

„Er kam, um hier Haus zu hueten, weil ich vielleicht fuer ein paar Tage in eine andere Stadt fahre, um dort nach einer Wohnung zu suchen“, klaerte sie mich auf.

„Ich muss hier weg. Die Behoerden sind schon hinter mir her wegen meiner Tochter, die sie mir am liebsten weg nehmen moechten. Ich habe Probleme mit der Kindergaertnerin. Sie hat mir meine Tochter schon zwei mal eine viertel Stunde verspaetet wieder gegeben. Es waren schon zwei Leute hier vom Amt. Ich konnte mich nur retten, in dem ich zum Buergermeister gegangen bin.“

Es stellte sich heraus, dass ich Manu von frueher kannte, aber ich hatte ernsthaft Probleme, ihn wiederzuerkennen. Er schien fuer mich ein komplett anderer Mensch zu sein. Als wir alleine waren, erzaehlte sie mir, dass sie jetzt vermehrt Kontakt zu Hare Krishna Anhaengern hatte.

„Doch es macht mir irgendwie Angst. Ich habe das Gefuehl, sie wollen mich schwach machen, um mich dann einweihen zu koennen. Ich habe eine andere Auffassung von Gott und das sage ich ihnen auch. Ich war letzt schon einmal ein paar Tage bei Amar, aber er war nicht sehr nett zu mir. Erst dachte ich, wir werden vielleicht ein Paar, aber dann wollte er nicht  und hat mir Manu vorbeigeschickt, um Hauszuhueten, waehrend ich bei ihm bin. Aber ich weiss nicht einmal, ob ich wirklich zu ihm gehen will.“

„Wenn ja, dann kann ich ebenfalls fuer dich haushueten. Das ist kein Problem.“

Als ich ihr von der Gemeinschaft erzaehlte, meinte sie:

„Ich habe auch einen kennengelernt, der bei ihnen war. Den haben sie rausgeschmissen.“

Ich hatte am Anfang etwas Schwierigkeiten mit Manu, was sich aber nach einiger Zeit legte. Es kam dann Amar vorbei, der Manu eingeladen hatte, herzukommen. Er selbst war sechs Jahre Moench in verschiedenen Kloestern gewesen, aber heute trank und rauchte er, wie jeder andere auch.Wir unterhielten uns auch ueber die Geschichte mit meinem Bus. Beide kannten den Mann, der mir sein Terrain zur Verfuegung gestellt hatte. Sie glaubten, dass er schwarze Magie bei der ganzen Sache eingesetzt haette. Jetzt war mir klar, warum es mir nicht gelang, dorthin zurueckzufahren.

Am Ende fuhr Jocelyne dann doch nicht mit zu Amar. Jedoch hatte sie aeusserst grosse Probleme mit Manu und mir war bald klar, dass ich hier war, um sie zu beschuetzen. Manu ruhte sich bei Jocelyne aus und tat fast nichts. Wie ich spaeter erfuhr, hatte er zuvor relativ viel gearbeitet.

Eines Tages sassen Jocelyne und ich am See, als ein mit zwei Rucksaecken bepackter Hollaender auftauchte. Ich winkte ihn herbei. Er war noch am selben Tag aus Holland per Flugzeug angekommen und wollte in drei Wochen die interessantesten Plaetze in der Gegend zu besuchen. Ich spazierte mit ihm Richtung Burg. Er arbeitete mit Energie und sah alles aus einer anderen Perspektive. Auf einmal hiess er mich stehenbleiben und verankerte in mir kristalline Energie. Ich wusste gar nicht, wie mir geschah, aber ich kam mir vor wie in einer anderen Welt. Dann bat er mich, auf meinem Weg einen Schritt beiseite zu treten:

„Jetzt gehst du einen neuen Weg.“

Auch Jocelyne half er ad hoc bei den verschiedensten Problemen. Manu indessen reiste am naechsten Tag ab. Wir blieben noch, um auf die Kleine aufzupassen, bis Jocelyne von einer Therapiesitzung zurueckkehrte. Dann fuhr ich mit ihm zu einem heiligen Berg, den er besuchen wollte. Wir kamen trampend erst recht gut voran, aber bevor wir hochfahren wollten, kamen wir ins Stocken. Eine Frau sprach uns an:

„Bei dem schlechten Wetter ist es keine gute Idee, dort hochzufahren. Sie werden nichts sehen und es ist kalt. Bleiben Sie lieber hier und gehen auf den Campingplatz.“

Wir nahmen ihren Vorschlag an und Piet lud mich ein. Es kostete eh fuer eine und fuer zwei Personen das gleiche. Auf dem Campingplatz waren supernette Leute, die mir eine aufblasbare Matratze, eine Supermegaluftpumpe und eine warme Decke gratis zur Verfuegung stellten. So war ich fuer die Nacht wunderbar ausgestattet, auch wenn ich wegen des rauschenden Baches direkt neben uns und der hohen Energie seitens des Heiligen Berges und meines Zeltnachbarn gar nicht richtig schlafen konnte. Sie hatten den Campingplatz gerade erst uebernommen und vor einem Monat aufgemacht. Am naechsten Tag trampten wir den Berg hinauf bis zum Pass, versteckten unsere Sachen an einem Huegel, den wir auch als Schlafplatz auserkoren hatten und liefen die letzten Meter bis zum Gipfel. Dort oben sprach ich kurz mit einer Australierin, die wir am naechsten Tag wiedertrafen, als wir kurz im Geschaeft des Dorfes halt machten.

„Ich schreibe an einem Buch ueber eine indische Dichterin, die im 8. Jahrhundert lebte und deren Gedichte Gott geweiht sind. Sie lebte im Sueden Indiens und so fahre ich oft dorthin. Aber jetzt brauche ich mal eine Pause und ich kenne jemanden, der hier wohnt.“

Wir hatten ein interessantes Gespraech und Piet war von ihr ganz angetan. Am Abend schlief er auf dem Campingplatz, aber da ich mal eine ruhige Nacht ohne hochschwingenden Nachbarn und Bach neben mir verbringen wollte, suchte ich mir im Dorf einen Platz zum Schlafen. Ich fand ein paar aeusserst dicke Stuhlkissen an einer Pension, die ich zu einer Matratze zusammenlegte, um in der ersten warmen Nacht des Jahres ohne Zelt im Freien zu uebernachten. Am naechsten Tag trampten wir wieder runter und er wollte weiter, ich jedoch war mir nicht sicher, ob ich mitfahren sollte. So klappte es auch mit dem Trampen nicht. Keiner nahm uns mit.

„Wir muessen mit unserer Frequenz runtergehen. Sonst sehen sie uns nicht“, meinte Piet und forderte mich auf, es ihm gleichzutun. Aber uns nahm trozdem keiner mit. Stattdessen erwartete ich nur den Bus, den ich vor einer Woche mit Said genommen hatte, um zu sehen, ob er nicht vielleicht drin war. Er hatte mir am Abend vorher eine mail geschickt, er koenne an dem nachmittag bei Jocelyne vorbeischauen, denn ich hatte nicht nur ihn, sondern auch seine Freundin zu Jocelyne eingeladen. Ich hatte ihm jedoch zurueckgemailt, dass ich nicht da sei. Ich wollte auch keine Geschichten. Aber trotzdem. Nachdem ich mich dann umentschieden hatte und doch zu Jocelyne zurueckfahren wollte, hielt sofort eine sehr sympathische Frau mit ihrem Wohnmobil an.

„Ich fahre an die heissen Quellen in den Bergen und Du?“

Ich erklaerte ihr wo ich hinwollte und gelangte so ohne Umschweife wieder zurueck. Wir gingen zusammen zum See, da sie von weit her angereist kam und eine Pause gebrauchen konnte und ich gab ihr eine Liste mit interessanten Plaetzen in der Region. Said kam nicht vorbei, da ich ihm ja quasi abgesagt hatte. Am naechsten Tag fuhr ich mit Jocelyne zum Markt in unserem frueheren Dorf. Wie gewoehnlich hielt ich die vielen Menschen jedoch nicht aus und wollte schon wieder zuruecktrampen, als ich einen englischen Bekannten wiedertraf. Wir setzten uns zusammen an das Ufer des Flusses an einen kleinen, aber feinen Strand.

„Letzte Nacht habe ich das Weisse Haus angeschrieben, sie sollen das Bespruehen mit Chemtrails endlich lassen.“

Er war wie immer in der Offensive. Und mutig.

„Ich habe die Steuern fuer mein Haus nicht bezahlt. Ich sehe nicht ein, dass ich Kriege mitfinanzieren soll. Ich habe ihnen die Unterlagen wieder zurueckgeschickt!“

Und als ich ihm das Malheur mit meinem Bus erzaehlte, den ich quasi verloren hatte, meinte er:

„Du kannst immer zu mir kommen. Ich habe jetzt ein wenig renoviert. Das Haus ist nicht mehr ganz so dunkel wie zuvor. Ich moechte ein Bed & Breakfast daraus machen.“

Als ich wieder zuruecktrampen wollte, traf ich einen meiner ersten Bekannten der Region: Michel. Er ging mit mir ueber den Flohmarkt im naechsten Dorf, der sich gerade zu Ende neigte und in ein Konzert muendete. Wir hoerten noch eine ganze Weile zu bevor er mich bis in die Naehe von Jocelyne brachte, denn ich wollte noch ein Stueck laufen und er seine Pferde fuettern. Er wohnte jetzt in einer Jurte in einem der Doerfer in der Gegend und hatte einen Wagen mit Vierradantrieb.

„Ich war gezwungen, mir einen Wagen mit Vierradantrieb anzuschaffen. Sonst komme ich nicht zu mir hoch. Wenn es geregnet hat, ausgeschlossen. Aber mit dem Auto geht’s.“

Als ich zu Jocelyne kam, war dort ein Mann zu Besuch, den sie vor einiger Zeit kennengelernt hatte.

„Said war heute hier. Drei Mal hat er vorbeigeschaut, aber du warst nicht da.“

„Ich habe Leute getroffen und war mit ihnen unterwegs. Wie schade. So habe ich ihn verpasst.“

Tatsaechlich kam er am naechsten Tag nochmal mit seinem Moped vorbeigefahren. Wir gingen zusammen zum See.

„Eigentlich war heute Frauenwochenende bei meiner Freundin. Das macht sie ab und zu, dass sie ihre Freundinnen einlaed und sie dann unter sich sind. Aber ich hatte es vergessen und war gekommen, weil einer der Nachbarn aus dem Dorf verstorben war. Am Morgen war die Beerdigung, bei der ich dabei war. Aber es war ein trauriges Ereignis, obwohl er alt war. Deshalb wollte ich auch am Samstag nicht mehr vorbeikommen. Und dass du gestern nicht da warst, war nicht weiter schlimm. Ich hatte eine schoene Zeit hier am See.“

Bei der nachfolgenden Unterhaltung meinte er:

„Ich bin wie ich lebe immer in einem Rahmen, aber der Rahmen gefaellt mir nicht mehr.“

„Es ist gar nicht so schlecht, in einem Rahmen zu leben. Schaue dir mich an: ich bin vollkommen aus dem Rahmen gefallen. Das ist auch nicht das Richtige.“

 

 

 

Paranoia

Das Paerchen, das aus einem Amerikaner und einer Italienerin, beide Anfang zwanzig  bestand, blieb noch den ganzen naechsten Tag hier und schlief noch eine weitere Nacht bei Roman. Sie hatte solch ein phantastisch schoenes Lachen, dass einem das Herz aufging. Sie kamen zu Fuss aus Lissabonn und wollten bis nach Italien laufen. Und zwischendurch vielleicht etwas Geld bei der Ernte verdienen. Dann zogen sie weiter und ich ueberlegte schon, ein Stueck mit ihnen mitzugehen, aber sie waren viel zu fit und zu schnell fuer mich nach ihrem monatelangem Training.

Ich lernte dann einen Menschen mit langen braunen Haaren und unbeschnittenem Bart kennen, der mich auf der Strasse vor einer Kleiderkammer angesprochen hatte, die  gerade geschlossen war.

“Du kannst trotzdem fragen, ob sie dich nicht schauen lassen, wenn Leute gerade dort arbeiten. Du sagst, du waerest nur voruebergehend hier.”

“Es ist nicht fuer mich, sondern fuer einen Freund, der gar nichts hat. Das kann auch noch zwei Tage warten.”

Wir unterhielten uns Stunden.

“Ich wohne in einem Wohnwagen auf einer Art Campingplatz, einem Grundstueck von der Gemeinde wo Leute leben koennen, die keine Wohnung haben. Ich habe einen Wohnwagen in der Naehe gesehen, den sie fuer hundertfuenzig Euro verkaufen wuerden. Er muesste bloss restauriert werden. Wenn du willst, kann ich ihn dir zeigen. Morgen vielleicht. Und du koenntest dann da wohnen, wo ich auch lebe. Ich habe zur Zeit zwei kleine Wohnwagen. Dann sind noch vier andere Leute da, aber die gehen bald weg, sobald sie eine Wohnung haben.”

“Das waere unter Umstaenden schon interessant fuer mich, da ich gerade gar nichts habe.”

“Dann komm einfach morgen frueh bei mir vorbei.”

Er haette auch schon vor der Kirche gesessen und gebettelt.

“Ich hatte einen Arbeitsunfall. Ich bin Zimmermann. Und vom einen auf den anderen Tag habe ich alles verloren: meine Arbeit und meine Wohnung. Noch dazu war ich im Rollstuhl. Und die Leute haben mich ganz schoen beschimpft. Ich hoerte Worte wie Nichtsnutz, Taugenitz und andere unschoene Worte.”

Pablo kam vorbei und beschwerte sich wieder ueber Philipp, der zurueckgekehrt war:

“Er kam zur Kirche und sagte: ‘Gib mir Geld!’ Ich sagte: ‘Geld? Nein!’ Er hatte mir damals ganz am Anfang angeboten, bei ihm zu bleiben und wir wuerden dann das Geld, das er einnimmt, teilen. Aber nichts hat er getan. Im Gegensatz zu ihm habe ich ihm das Geld gegeben, das ich eingenommen hatte und es mit ihm geteilt.”

Er war total aufgebracht und sichtlich verstoert. Seine gesamten Gesichtszuege waren angst- und wutverzerrt. Von Minute zu Minute, die er bei uns stand, sah er jedoch besser aus. Er ging dann wieder und ich unterhielt mich weiter mit meinem neuen Bekannten. Interessant war seine Feststellung:

“Frueher fingen die Baecker ganz normal morgens an zu arbeiten und dann war das Brot um drei, vier Uhr nachmittags fertig. Das ging auch. Nachts zu backen hat sich erst spaeter so entwickelt.”

Spaeter hatten wir es mit Gott und dem Begriff Elohim. Er war naemlich Jude und kannte sich aus.

“Elohim ist nicht nur maennlich, sondern maennlich und weiblich in einem.”

Er beschrieb mir den Weg zu seinem Campingplatz und am naechsten Morgen ging ich tatsaechlich zu ihm. Wir liefen zusammen zu dem etwa vier Kilometer entfernten Wohnwagen, aber er war zu alt und runtergekommen fuer meinen Geschmack.

“Das dauert zu lange, ihn so herzurichten, dass ich mich darin wohlfuehlen wuerde. Ich glaube, das lasse ich lieber.”

Danach traf ich Roman und eine Bekannte auf der Terrasse eines Cafes. Sie luden mich zu einem Kaffee ein. Ich erzaehlte von meiner Tour mit Maurice. Sie kannten ihn beide.

« Maurice mag ich nicht », meinte Roman. Seine Bekannte schob hinterher :

« Er mischt sich zu sehr in dein Leben ein, weisst du. Er ist sehr sympathisch, aber sobald er mehr ueber dich weiss, bohrt er in deinem Leben herum und zerstoert alles. »

Daraufhin wollte ich natuerlich erstmal gar nicht mehr zu Maurice gehen. Dafuer lud ich Roman ein, mit mir spazieren zu gehen.

“Ich gehe jeden Tag zwei Stunden spazieren”, liess ich ihn wissen.

Er zeigte mir eine ganz schoene Ecke im Gruenen, die ich bisher noch nicht kannte. Wir unterhielten uns sehr gut. Er erzaehlte viel von seinen Pilgerreisen.

« Wir haben eine spirituelle Suche zu leisten und du hast noch nicht gefunden, was du gesucht hast. Gemeinschaft ist nicht das Richtige. Ich war auch manchmal in Gemeinschaften, aber auf Dauer hat das nicht funktioniert.»

Er machte mir auf jeden Fall Mut, weiterzugehen.

“Jetzt bist du hier, um dich ein wenig auszuruhen und wieder zu dir zu kommen. Aber wichtig ist, in Bewegung zu bleiben. Irgendwann gehst du weiter auf deinem Weg.”

Am naechsten Morgen kam Pablo zu uns und erzaehlte freudig, dass ihm jemand 120 Euro gegeben hatte. Er wollte in das spanische Dorf in der Naehe, um genau 120 Euro von der Bank abzuholen, die seine Familie ihm geschickt hatte. Da er kaum Franzoesisch sprach, kam ich mit. Doch obwohl er 20 Euro in ein Taxi investiert hatte (!), um moeglichst schnell bei der Bank zu sein, war das Geld weg.

“Sie haben es konfisziert. Denn ich habe Schulden wegen einer Geldstrafe. Weil ich jemandem einen Joint gegeben habe, habe ich 300.000 Euro Schulden.”

„Mir war schon vorher klar, dass das Geld weg ist. Dir hat ja jemand anderes heute morgen genau die Summe gegeben, die du bekommen haettest. Bedanke dich bei Gott und freue dich.“

Ich konnte das alles jedoch nicht so recht glauben. Vielleicht hatte ich ihn auch falsch verstanden, da mein spanisch nur rudimentaer ist. Danach erzaehlte er weiter:

“Als ich neunzehn Jahre alt war, war ich mit einem Jungen zusammen, der fuenfzehn Jahre alt war. Das war Verfuehrung Minderjaehriger. Ich war deswegen sechs Jahre im Gefaengnis.”

Wir setzten uns in eine Bar und Pablo verschwand immer wieder mal fuer eine Weile, um mit dem einen oder anderen zu reden. Ein junges Paerchen mit Campingbus setzte sich an unseren Nebentisch. Wir gesellten uns zu ihnen. Er war Spanier und sie Franzoesin. Sie wollten in ihre Heimat fahren.

Der Spanier, bei dem ich letzt uebernachtet hatte, kam mit seinen Eltern vorbei und lud uns alle zu sich ein. Er meinte spaeter zu mir, ich koenne gerne wiederkommen, aber ohne Pablo.

“Auch das Paerchen moechte ausser ihn mit dem Auto mitzunehmen, nichts weiter mit ihm zu tun haben. Pablo ist zu nervoes und zu verrueckt. Aber das sage ich dir, unter uns.”

Ich trampte dann zurueck, weil das Paerchen nur drei Sitze hatte.

Am Abend lud Roman Pablo nicht nur zum Abendessen ein wie die letzten beiden Abende, sondern auch zum uebernachten. Denn die Frau, die Pablo ihren Transporter fuer zwei Naechte zur Verfuegung gestellt hatte, war die letzte Nacht nicht erschienen, um das Auto zu oeffnen.

“Sie war Essen gegangen und hatte mich vergessen. So habe ich vor der Kirche uebernachtet.”

Bei dem Gedanken wurde mir mulmig. Ich hatte nicht genug Vertrauen zu Pablo, um mit ihm in einem Zimmer zu uebernachten. Vor allem, nachdem, was er fuer einen Eindruck bei seinen Landsleuten hinterlassen hatte. Roman bot mir an, bei ihm im Zimmer zu uebernachten. Das war schon besser. Doch auch da ueberkam mich auf einmal Angst. Ich wollte meine Sachen packen und gehen, obwohl es schon gegen elf Uhr war. Roman brachte es auf den Punkt:

“Jetzt fluechtest du vor dir selbst und vor dem Leben, das du gewaehlt hast. Wir haben immer die Wahl. Entweder wir waehlen das Gute oder das Schlechte. Und wenn du jetzt gehst, dann kommst du nicht mehr zurueck. Du hast Paranoia.”

“Ja, ich habe Paranoia, wenn ich mit zwei Maennern in einer Wohnung schlafe und ich zumindest zu einem nicht wirklich Vertrauen habe.”

“Dann hast du auch zu mir kein Vertrauen, wenn du jetzt gehen willst.”

Er hatte recht. So blieb ich. Er hatte mich beruhigt. Und ich schlief auch einigermassen gut in seinem Zimmer – bis auf die Tatsache, dass seine Bettfedern sehr laut quietschten…

Die andere Seite des Lebens

Nach ein paar Tagen lief ich ein Stueck und trampte dann weiter in Richtung Berge. Ein Comiczeichner nahm mich mit, der mich zu sich zum Uebernachten einlud. Er erzaehlte mir beim Abendessen:

„Ich arbeite nachts und esse nur einmal am Tag und zwar abends“.

Ich hatte den Eindruck, das waere eine Botschaft fuer mich, es ihm gleich zu tun und so ass ich fortan wie die Moslems an Ramadan ebenfalls nur noch abends. Am naechsten Tag fuhr er mich dahin wo ich urspruenglich hintrampten wollte. Vor der Kirche hatten sich drei Menschen ohne Zuhause versammelt. Einen davon kannte ich schon von vor einer Woche, als ich hier vorbeigekommen war. Er hiess Philipp. Dann war da noch ein junger Zeitgenosse, der einen autarken Platz in den Bergen aufbauen wollte.

„Ich habe allerdings nur die Koordinaten vom GPS, aber selbst kein GPS. Also weiss ich nicht, wo es ist. Ich muss erstmal eine e-mail abwarten. “

Der Dritte im Bunde war ein Spanier, der vor ein paar Tagen angekommen war. Philipp wollte erstmal einen Sandwich essen gehen und wir gingen alle mit. Derweil stiess Roman zu uns, ein wirklich magerer Franzose ueber sechzig, den ich vorher schon gesehen hatte. Von ihm erfuhr ich spaeter, dass er fast alle Jakobswege kannte, weil er sie schon gegangen war. Vor Kurzem war er von seinem Pilgerweg aus Rom zurueckgekehrt.

Am naechsten Tag lief ich ein Stueck bis ueber die spanische Grenze. Dort sprach mich auf der Strasse ein Mann an: „Ich habe dich letzt woanders schonmal gesehen.“

„Das kann sein. Ich bin heute erst hierher gekommen.“

Ein Freund von ihm kam hinzu und lud mich ein, mit zu ihm zu kommen.

„Wenn du willst, kannst du auch hier uebernachten,“ lud er mich ein.

„Ja gerne, danke.“

Juan, der mich angesprochen hatte, fragte, ob ich Kinder habe. Ich verneinte.

„Und du?“

„Ich habe eine Tochter. Zusammen mit einer Marokkanerin, mit der ich nur ganz kurz zusammen war. Meine Tochter wurde mir letztes Jahr von den Behoerden weggenommen, weil sie ein paar Mal zu spaet zur Schule gekommen war. Heutzutage reicht es, wenn das Kind muede ist oder zu spaet kommt, dass es den Eltern weggenommen wird. Es reicht auch nur ein Anruf von irgendjemandem, der dich wegen irgendetwas denunziert. Sofort wird den Leuten dann das Kind oder gleich mehrere Kinder weggenommen. In Frankreich sind es 70.000 Kinder pro Jahr.“

„In Deutschland sind es 40.000 Kinder, die pro Jahr den Eltern weggenommen werden. Sie werden dann in Heime oder zu Pflegefamilien gesteckt.“

„Meine Tochter war bei vier Pflegefamilien innerhalb kuerzester Zeit, aber da sie so verstoert war, dass sie von ihrer Mutter wegmusste, kam sie danach in ein Heim, was noch schlimmer ist. Jetzt habe ich staendig irgendwelche Gerichtstermine und komme kaum weiter. Ich will sie schon die ganze Zeit zu mir holen , das wollte ich von Anfang an, aber irgendetwas kommt immer dazwischen. Mal hatte ich keine Wohnung in der Naehe ihrer Schule und ich wollte sie nicht drei Wochen vor Unterrichtsende herausreissen, was die Behoerden dann allerdings ihrerseits gemacht haben. Das ist ein richtiges System, an dem viele Leute verdienen: Rechtsanwaelte, Richter, Sozialarbeiter, Heime, Pflegefamilien… “

Ich erzaehlte seinem Freund die ganze Geschichte, was zuletzt in meinem Leben passiert war. Er war ein sehr guter Zuhoerer. Am naechsten Morgen fuhr er mit mir zu einer Gemeinschaft in der Naehe, die sich in einem verlassenen Bergdorf angesiedelt hatte. Es war sauber und nett, aber sie nahmen gerade keine Gaeste auf, erst wieder im September. Auf der Fahrt meinte er:

„Es gibt Leute, die besser nichts sagen. Denn wenn sie zum Beispiel ueber jemanden schimpfen, weil er dies oder jenes falsch macht, wie zum Beispiel Muell in die Umwelt werfen, dann tun sie eine halbe Stunde spaeter dasselbe.“

Am nachmittag trampte ich wieder zurueck. Als ich ankam, luden mich die Jungs ohne Zuhause ein, mit ihnen auf dem Campingplatz zu Abend zu essen, denn sie uebernachteten dort. Und Roman, bei dem wir vorbeikamen, als er gerade aus dem Fenster schaute,  lud mich ein, bei ihm zu uebernachten. Er kam auch mit zum Campingplatz, obwohl er gewisse Bedenken hatte. Wir hoerten sie schon von Weitem reden, als wir ankamen. Es waren noch drei weitere junge Maenner bei ihnen, die sich auch gerade etwas zu essen machten. Zwei waren aus Deutschland und einer aus Neuseeland. Letzterer radelte durch Frankreich.

„Hier seht Ihr die andere Seite des Lebens,“ sagte ich zu den Deutschen mit Blick auf die angetrunkenen Jungs.

Es dauerte nicht sehr lange und wir hatten auch noch nichts gegessen, da kamen die Gendarmen, weil sich wohl andere Leute auf dem Campingplatz durch den Laerm belaestigt fuehlten. Sie waren allerdings sehr nett und Roman und ich verschwanden irgendwann waehrend die Gendarmen jeden fragten, was er hier mache.

Am naechsten Tag war Philipp sauer auf mich, weil ich mich am Vorabend, als die Polizei da war, nicht von ihm verabschiedet hatte. Er wurde regelrecht verletzend, als ich den Fehler machte, darauf einzugehen.

Spaeter kam Pablo, der Spanier zu uns in die Wohnung. Er war drei bis vier Tage mit den anderen zusammen gewesen  und klagte uns nun sein Leid:

„Philipp hat letzte Nacht alleine mit seinem Hund in dem Zelt geschlafen, das du uns gegeben hast. Und wir beide schliefen in der Dusche. Und von dem Geld, das Philipp taeglich erbettelt, sah ich keinen Cent.“

Er kehrte das Innere seiner Hosentaschen nach aussen, um zu zeigen, dass er wirklich keinen Cent bei sich hatte.

„Und er trinkt nur und isst nichts. Und Waschen tut er sich auch nicht. Und ich selbst war noch nie in solch einem Zustand: ungewaschen und unrasiert. “

„Er hat auch in allen Supermaerkten Hausverbot, weil er dort geklaut hat,“ warf Roman ein. „Er hat eine Woche bei mir gewohnt, aber dann habe ich ihn rausgeschmissen, weil er das Essen nicht essen wollte, das ich fuer uns gekocht habe mit den Lebensmitteln, die er gebracht hat.“

Er reichte Pablo eine kleine Plastikschuessel.

„Hier, nimm das. Damit setzt du dich vor einen Supermarkt, aber du sprichst die Leute nicht an, wie du das bisher gemacht hast. Du bist ganz ruhig und sagst ‚guten Tag‘, wenn du sie siehst und ‚danke‘, wenn sie dir etwas gegeben haben.“

Roman gab ihm auch eine Jacke, weil es kalt war.

„Jetzt hast du keine Jacke mehr, oder?“ fragte ich ihn.

„Ich brauche keine Jacke.“

Pablo und ich schauten kurz in die Bibliothek, die allerdings sehr klein war und stellten uns dann vor dem Regen unter. Es kam ein nett aussehendes junges Paar vorbei. Sie stellten sich nur kurz unter und gingen dann weiter. Ich traf sie wenig spaeter im Touristoffice wieder und fragte sie, ob sie wuessten, wo sie schlafen.

„Nein, und wir haben auch nur ganz wenig Geld.“

„Ich moechte gerne, dass Ihr Roman kennenlernt, bei dem ich gerade uebernachte. Vielleicht koennt Ihr dort auch uebernachten, mal sehen. Habt Ihr Lust, mitzukommen?“

„Ja, wir kommen mit.“

Auf der Strasse trafen wir eine Frau mit langen blondgefaerbten Haaren, die mich ansprach :

„Bist du Michelle?“

„Ja, die bin ich.“

„Philipp hat mir von dir erzaehlt und mir beschrieben wie du aussiehst. Und jetzt bin ich hier, um ihn zu sehen. Ich wollte ihn ueberraschen.“

„Philipp ist scheinbar gestern weggegangen. Die Polizei hat ihn wohl verjagt.“

„Und du weisst nicht, wohin er gegangen ist?“

„Nein. Nur Pablo weiss bescheid.“

„Mit ihm habe ich vorhin schon gesprochen. Er weiss auch nicht viel mehr.“

„Hast du ihn schon angerufen?“

„Ja, aber er nimmt nicht ab. Entweder ist sein Akku leer oder er schlaeft. Ich wohne in den Bergen etwa eineinhalb Stunden entfernt von hier. Ich lebe in einer Schaeferei und habe im Winter die Menschen ohne Zuhause zu mir eingeladen. Da war Philipp auch dabei. Aber ich kenne seine Probleme mit dem Alkohol und dass er dann oft aggressiv wird. Andere Leute haben ihm mehrmals alle seine Sachen in den Fluss geworfen und er musste immer wieder von vorne anfangen. Er ist – wie sagt man? – schizophren.“

Wir gingen Richtung Roman und trafen einen Freund von ihm, der uns alle in seinen Squat einlud. Wir gingen in den obersten Stock. Es roch nach Gas.

„Oh, ich habe den Herd vergessen, auszumachen. “

Er zeigte dem Paerchen wo sie uebernachten koennten. Es gab ein grosses Bett. Wir gingen zusammen einkaufen und ich bat Roman, der aus seinem Fenster schaute, runterzukommen.

„Ich moechte dir ein paar Leute vorstellen.“

Er kam mit in den Squat und es dauerte nicht lange, da lud er die Beiden ein, bei ihm zu uebernachten.

„Bei mir gibt es eine Heizung, hier ist es kalt. Ausserdem koennt Ihr bei mir baden und wir koennen zusammen etwas kochen…“

Sie kamen gleich mit und wir hatten eine schoene Zeit.

Von den fahrenden Leuten

Auf der Strasse traf ich Heidi.

„Dass man dich auch mal wieder sieht! Lebst du noch?“, rief ich ihr entgegen.

„Ja, klar. Ich war gerade beim Frisoer. Endlich mal wieder ein richtiger Schnitt. Das vorher war ja nichts.“

„Ich dachte, die fahrenden Leute wuerden gehen. Sie sind schon ueber zwei Wochen hier.“

„Ich rede mal mit ihnen. Aber ich bin schon zu spaet. Ich bin eingeladen.“

Am naechsten Morgen traf ich sie im Waschraum.

„Und du bist immer noch da?“

„Ja, ich schaffe es nicht, zu gehen.“

„Ich dachte, du wolltest verreisen.“

„Das wollte ich auch gerne. Aber dann sind da immer wieder Kraefte, die mich dazu bringen, zu bleiben.“

„Na ja, hier hast du jedenfalls deinen Platz. Du kannst bleiben, so lange du willst.“

„Wie schoen.“

„Ich fuehle mich immer noch wie im Urlaub.“

„Da hast du recht.“

„Meine Eltern wollen drei Monate bleiben. Sie suchen jetzt eine Unterkunft fuer diese Zeit. Sie haben in der Schweiz alles aufgegeben und verkauft. Aber vielleicht wollen sie danach wieder in die Schweiz zurueck. Sie haben sich vorher einige Wohnungen fuer alte Leute angeschaut, aber das war alles nichts. Eben sagten sie schon: ‚Vielleicht kaufen wir uns ein Wohnmobil. Dann sind wir frei und unabhaengig.“

„Das ist aber mutig, in dem Alter alles aufzugeben und auf‘s gerade Wohl loszuziehen und zu sehen, wohin es einen treibt.“

„Ja, mit achtzig ist das schon erstaunlich. Aber jetzt fahre ich erst mal zu ihnen.“

Eines Abends, als ich zum Campingplatz kam, stand ein neu aussehender schwarzer Mercedes auf einem Anhaenger vor meiner Tuer. Als ich an den Kindern vorbeikam, sagten sie entgegen sonstiger Gewohnheiten nicht mal guten Tag. Mir wurde das alles etwas komisch. Da hatten sie all die Dinge genommen, die ich im Waschraum hatte liegen lassen. Was kam als naechstes? Mir auch noch den Rest zu nehmen, den ich hatte? Ich fuehlte mich zunehmend unwohl. Als ich mit Raphael darueber sprach, wartete er mit einer Fuelle unguter Geschichten ueber die fahrenden Leute auf.

Hinzukam, dass die Sicherung des Stromkastens tagsueber staendig rausfiel. So circa alle fuenf Minuten. Als ich einen der Jungs sah, der die Sicherung wieder reinmachte, sprach ich ihn darauf an: „Es sind entweder zu viele Geraete angeschlossen oder ein Geraet ist kaputt.“

Spaeter entdeckte ich, dass in einem der Transporter eine weitere Waschmaschine roedelte. Klar, dass das zu viel war. Aber sie liessen sich nicht im geringsten davon beeindrucken.

Am Abend traf ich Henry in der Bar.

„Komm, setz dich. Was willst du trinken? Ich lade dich ein.“

„Ein Tonic Water“.

Ein Schwarzer gesellte sich zu uns.

„Das ist ein Freund von mir. Er ist wie mein Sohn“, stellte ihn mir Henry vor. „Und wie geht es dir?“

„Ach, ich fuehle mich auf dem Campingplatz gerade nicht mehr wohl.“

„Wegen der fahrenden Leute? Ich habe sie gesehen. Sie haben die Genehmigung auf dem Rathaus geholt, als ich meinen Personalausweis abgeholt habe. Es sind keine guten Leute.“

Der Schwarze stimmte ihm bei.

„Sie haben mir lauter Sachen weggenommen, nichts von grossem Wert, aber trotzdem. Seit ueber zwei Jahren habe ich keinerlei Einkuenfte und fuer mich haben diese kleinen Dinge einen grossen Wert. Ausserdem frage ich mich, wo das hinfuehrt.“

„Ich habe schon am Anfang gedacht, ich komme mal bei dir vorbei. Um ihnen zu zeigen, dass du nicht alleine bist.“

„Ich habe mir ueberlegt, morgen zu gehen.“

„Nein, du gehst nicht: Sie gehen. Ich mobilisiere meine Freunde und dann vertreiben wir sie.“

„Nein, ich will keinen Aerger. Lieber gehe ich.“

„Nein, du gehst nicht. Ich komme morgen Mittag zu dir und schaue mir die Sache mal an. Dann sehen wir weiter. Meine Mutter war auch eine von denen. Das habe ich dir schon erzaehlt. Ich kenne sie. Ein paar von ihnen sind o.k., aber andere sind es nicht. Deshalb komme ich besser vorbei.“

„O.k., dann bis morgen um zwoelf sagen wir mal.“

Tatsaechlich wachte ich gerade rechtzeitig bei Raphael auf, um zum verabredeten Zeitpunkt zum Campingplatz zu gehen. Henry sass in der Bar.

„Ist es schon zwoelf Uhr? Ich wollte gerade zu dir gehen.“

„Ja, es ist kurz vor.“

„Ich trinke nur mein Glas aus, dann gehen wir. Ich setze mich nur bei dir hin und schaue.“

„In Ordnung.“

„Es ist die Frage, wie viele Maenner es sind“, meinte er auf dem Weg. „Drei, fuenf oder mehr. Wenn es vier sind, dann ist etwas schon nicht in Ordnung.“

„Ich habe sie nicht gezaehlt, aber ich glaube, es sind mehr als vier Maenner.“

„Sie sind in der Regel alle miteinander verwandt.“

„Und die Kinder stellen lauter bloede Fragen: ‚Wem gehoert dies und wem gehoert das?’“

„Das ist ein Mist.“

„Und: ‚Hast du einen Freund? Bist du verheiratet? Und und und.“

„Das ist, weil die Frauen Angst haben, dass du ihnen die Maenner wegnimmst, wenn du alleine bist.“

„Aber mein Freund war schon da.“

„Es ist einfach, dass sie Angst haben.“

„Und ich habe langsam auch Angst, dass sie mir noch mehr wegnehmen.“

Als wir auf dem Campingplatz ankamen, sassen sie alle draussen an ihrem Campingtisch und begruessten uns.

Henry schaute in meinen Bus.

„Da hast du ja jetzt ein richtiges Zuhause!“

„Genau. Schoen, nicht?“

„Und wir haben wieder einen Winter ueberlebt!“

„Genau so sehe ich das auch. Willst du einen Getreidekaffee?“

„Ja, gerne. Ich setze mich ins Gras.“

„Willst du nichts zum Drunterlegen, einen Teppich oder eine Matte?“

„Nein, ich setze mich am liebsten direkt auf den Boden.“

Er liess die ganze Szenerie ein wenig auf sich wirken.

„Ach, ich glaube, wenn ich die Sache so betrachte, sie sind ganz in Ordnung. Sie haben uns begruesst, das ist schon ein gutes Zeichen. Und wenn sie etwas genommen haben, dann waren es sicher die Kinder zum Spielen. Du darfst einfach nichts draussen liegen lassen. Schau wie sie es machen, was sie draussen lassen. Wenn andere mehr liegen lassen, dann stoert es sie in ihrem aesthetischen Empfinden. Normal gibt man den Kindern Geld. Aber man muss die Eltern vorher fragen. Damit sie einem keine Steine vor die Raeder werfen. Ist es das erste Mal, dass du Kontakt mit den fahrenden Leuten hast?“

„In dieser Form schon. Ich kannte einige da, wo ich vorher war und sie waren auch nett, aber am Ende wollten sie alle Geld. Und ich lebte ohne Geld. Das ging mir auf die Nerven.“

„Das ist nervig mit dem Geld. Ich gebe den Erwachsenen unter ihnen nichts. Nur den Kindern. Aber du kannst unbesorgt sein. Die nehmen dir nichts mehr weg. Aber schau, sie gehen.“

In der Tat fuhr einer der Transporter mit einem der Wohnwagen an eine andere Stelle.

„Sie fahren einer nach dem anderen, sonst blockieren sie den ganzen Verkehr. Nachher treffen sie sich wieder.“

Sie fuhren jedoch nicht weg, auch nicht am naechsten Tag. Sie hatten bloss den Standort innerhalb des Campingplatzes veraendert.

Aus mit der Ruhe

Bloss, als ich einen Tag spaeter von einer kurzen Runde zurueckkam, hoerte ich schon von ausserhalb des Campingplatzes wildes Haemmern und traute meinen Augen nicht, als ich ueber die Hecke schaute und lauter Satellitenschuesseln entdeckte! Als ich durch das Tor trat, traf ich auf eine Gruppe von fahrenden Leuten mit Transportern und Wohnwagen, die gerade im Begriff waren, sich zu installieren. Ich ging auf den Erstbesten zu und meinte:

„Entschuldigen Sie, aber der Campingplatz ist geschlossen.“

„Ist Heidi nicht da?“

„Nein, sie ist verreist.“

„Wir waren auf dem Rathaus und dort gab man uns die Genehmigung, zwei Wochen  zu bleiben. Wir waren gestern und vorgestern schon hier, aber es war keiner da.“

„Also der Campingplatz ist eigentlich geschlossen. So gibt es auch keine Duschen und kein warmes Wasser.“

„Und Heidi?“

„Sie kommt Anfang Maerz wieder.“

Ich dachte, ohne Duschen wuerden sie bald wieder gehen, aber weit gefehlt. Am naechsten Tag stand ihre eigene Waschmaschine im Waschraum und lief hinfort den ganzen Tag. Als ich auch noch Waesche waschen wollte, sprang die Sicherung heraus. Ich durfte bis zum Abend warten bis sie fertig waren, um weiter zu waschen.

Indess kam eine ganze Schar von Kindern auf mich zu.

„Wir haben die Duschen geputzt. Wir wollen im Vorraum spielen. Es war uns jedoch zu dreckig. Wir wollen im Sauberen spielen.“

„Das ist aber grossartig. Da wird sich Heidi aber freuen.“

Spaeter kamen einige Maedchen giggelnd zu mir zum Bus.

„Madame, schauen Sie mal!“

Sie konnten sich nicht mehr einkriegen vor Lachen. Eine davon schlug den Prospekt eines Tierparks mit Fotos von Tieren auf.

„Madame, was machen die da? Machen die Sex?“

Sie giggelten weiter.

Ich wollte mich mit einem „das ist etwas fuer Erwachsene“ rausreden, aber sie blieben standhaft.

 „Ist das Sex, was die machen?“

„Das nennt man wohl so.“

„Die machen Kinder“, fiel einem der aelteren Jungs dazu ein.

„Genau.“

„Und Sie, Madame, machen Sie auch Sex?“

„Entschuldige, aber diese Frage ist indiskret. Die kann ich dir nicht beantworten.“

„Warum?“

„Darum.“

Sie dampften ab.

Im Waschraum kamen die Maedchen wieder auf mich zu.

„Was machen Sie da?“

„Abspuelen.“

„Und was ist das?“

„Spuelmittel.“

„Und das?“

„Was ist das wohl?“ fragte ich in die Runde.

„Ein Topf.“

„Seht Ihr, Ihr koennt die Frage selbst beantworten.“

„Und wem ist das Fahrrad?“

„Meinem Freund.“

„Und das hier?“

„Mir.“

„Und die da drueben?“

„Die sind Heidi.“

„Und diese Couch?“

„Die ist auch Heidi.“

„Und wo wohnst du?“

„Hier im Bus und bei meinem Freund.“

„Und wo ist dein Zuhause?“

„Hier im Bus. Wie Ihr im Wohnwagen wohnt, so wohne ich im Bus.“

„Und wie lange bist du schon hier?“

„Zwei Wochen.“

„Bist du Heidi’s Freundin?“

„Nein, ich passe bloss auf den Campingplatz auf.“

Drei Tage lief alles gut, doch dann begannen schlagartig, meine Sachen zu verschwinden, die ich im Waschraum gelassen hatte: mein kleines geliebtes Flaeschchen Geschirrspuelmittel, das es als Probe im Bioladen gab, mein teurer Topfreiniger (und einer von Heidi gleich mit) und mein geschaetztes Sauerstoffbleichmittel. Mein gefundenes Wollwaschmittel fand ich fast leer und ohne Dosierbecher neben ihrer Waschmaschine und Raphaels Fluessigwaschmittel hatte sich auch dezimiert. Die Waschmaschine lief weiter jeden Tag ohne Unterlass. Und als ich meine Waesche abgehaengt hatte, benutzten sie all meine Waescheklammern und liessen mir nicht eine einzige uebrig.

Einmal kam Christine just in dem Moment vorbei, als ich Raphaels Teppich vor seiner Haustuere ausschuettelte.

„Bist du nicht mehr auf dem Campingplatz?“

„Doch, ich gehe gleich hin. Es sind gerade fahrende Leute dort. Das Rathaus hat ihnen die Genehmigung erteilt, zwei Wochen zu bleiben.“

„Fahrende Leute, das ist nicht lustig. Aber die Gemeinde muss ihnen fuer zwei Wochen einen Platz zur Verfuegung stellen. Das sieht das Gesetz vor. Weiss Heidi davon?“

„Nein, ich habe keine Telefonnummer von ihr.“

„Ich rufe sie an, wenn ich ihre Telefonnummer finde und sage ihr bescheid.“

Dann traf ich einen Harekrishna-Anhaenger, den ich an Sylvester kennen gelernt hatte mit seinem Motorroller auf dem Marktplatz.

„Ich bin jetzt in einem Bus auf dem Campingplatz, aber es sind gerade fahrende Leute dort und ich bin ganz alleine,“ gab ich ihm zu verstehen.

„Ach, die fahrenden Leute sind eigentlich ganz o.k.. Ich hatte viel mit ihnen zu tun. Sie duerfen nur nichts trinken. Wenn sie trinken, dann wird’s heikel.“

Endlich kam Heidi zurueck.

„Hast du gesehen, was passiert ist? Das Rathaus hat den fahrenden Leuten die Genehmigung erteilt, zwei Wochen hier zu bleiben, obwohl der Campingplatz geschlossen ist und du nicht da warst.“

„Ich kann dir gar nicht sagen wie sauer ich bin. Ich habe den Deal, sechs Monate im Jahr Urlaub zu haben und dafuer hier zu wohnen, aber letztes Jahr war es das Gleiche. Am Ende der Saison haben sie mir noch Leute reingesetzt. Ich gehe gleich morgen aufs Rathaus. Mal schauen, was da los ist. Fuer mich ist es jetzt so: die Leute sitzen in meinem Garten. Ich kann meine Hunde nicht mehr rauslassen und ich muss gleich anfangen, mich um alles zu kuemmern. Die Gemeinde haelt sich einfach nicht an die Verabredungen. Die fahrenden Leute kenne ich zum Teil. Einige von ihnen waren schon mal hier. Ich hatte grossen Krach mit ihnen wegen der Hunde. Weil sie ihre Hunde schlecht behandeln. Ich kann es einfach nicht mit ansehen, wenn sie ihre Hunde schlagen. Und ich habe ihnen ganz viele Sachen geliehen und danach war alles kaputt. Mein Fahrrad war nach nur einer Woche kaputt. Zum Glueck habe ich es wieder hingekriegt.“

„Na ja, sie waren eigentlich ganz o.k.. Haben ihre eigene Waschmaschine aufgestellt und den ganzen Tag gewaschen.“

„Sie waschen jeden Tag. Und du solltest mal einen Wohnwagen von innen sehen. Da findest du kein Staubkorn. Und ihre Waegen waschen sie im Sommer jeden Tag. Sie benutzen in einer Woche so viel Chlorreiniger wie ich nicht im ganzen Leben.“

„Was mir nicht gefiel ist, dass sie mir meine ganzen Sachen genommen haben, die ich im Waschraum gelassen habe. Nur Kleinigkeiten, aber trotzdem.“

„Das ist normal. Du bist auf jeden Fall noch hier.“

„Ja, ich habe es genossen, ein Zuhause fuer mich ganz alleine zu haben. Nach Jahren. Da wollte ich gar nicht mehr weg.“

„Und was hast du so gemacht?“

„Ach, nicht viel. Die Zeit ist unglaublich schnell vergangen.“

„Dann sehen wir uns morgen.“

„Dann sehen wir uns morgen.“

In Ruhe



Ich schaffte es uebrigens tatsaechlich, am Montag am Vagabundencafé anzukommen, kurz nachdem es schloss. Die Verantwortlichen waren da und riefen fuer mich bei der Krankenversicherung an, um mich am Nachmittag zur Abholung der Karte anzukuendigen.

„Es ist o.k., du kannst vorbeigehen. Ich weiss nicht warum, aber aus irgendeinem Grund schicken sie einem die Karte nicht zu. Da bin ich aber froh, dass das geklappt hat. Da brauchst du nicht mehr ellenweit zu fahren, um kostenlos zum Arzt zu gehen.“

„Ja, dank deiner Hilfe hat es geklappt. Ich habe ja mehrmals versucht, die Versicherung zu verlaengern wo ich vorher war, aber da hat es nicht geklappt. Erst hier und jetzt, nach einem Jahr Pause, habe ich sie wiederbekommen. Aber so habe ich die Erfahrung gemacht wie es ist, keine Krankenversicherung zu haben. Es ist o.k., aber mit ist es doch besser. Ich danke dir.“

Ich hatte mir Raphaels Bus geliehen, um das alles an einem Tag zu erledigen und fuhr in die mittelalterliche Stadt. Es war herrliches Wetter und so schlenderte ich am Fluss entlang bis zur Krankenversicherung.

„Ich moechte Frau Soundso sprechen“, bedeutete ich am Empfang.

„Das geht nicht. Oder haben Sie einen Termin?“

„Habe ich. Sie weiss, dass ich komme.“

Die Empfangsdame griff nach dem Telefonhoerer und wenig spaeter drueckte mir die fuer meinen Fall Zustaendige eine Karte in die Hand.

„Wenn Sie mal ins Krankenhaus muessen oder zum Arzt, zeigen Sie einfach diese Karte vor. Sie brauchen nichts zu bezahlen. Wenn ein Arzt trotzdem etwas will, gehen Sie zu einem anderen.“

„Und wenn ich mal ins Ausland reise?“

„Sie ist nur auf franzoesischem Terrain gueltig.“

„O.K., danke.“

Die Karte enthielt ein Passfoto, Name und ein paar persoenliche Daten, aber keinen Mikrochip. Das war schon etwas besonderes. Besonders war auch, dass es sie ueberhaupt noch gab, denn die Verantwortliche vom Vagabundencafe meinte damals, als sie sich den Antrag stellte: „Seit drei Wochen sprechen sie im Radio darueber, dass sie diese Hilfe fuer Auslaender, die in irregulaeren Verhaeltnissen in Frankreich leben, abschaffen wollen.“

Ich fuhr dann das erste Mal richtig in die Kommerzzone. Vorher war ich nur mal kurz mit jemandem, mit dem ich getrampt bin, dort gewesen. In einem grosseren Bioladen stoeberte ich die ganzen Gesundheitsbuecher durch, bis mir eine Verkaeuferin einen Schemel anbot, um mich hinzusetzen. Schliesslich suchte ich den Sport- und Ausruesterladen, in dem ich mir ein Reparaturkit fuer meine kaputte aufblasbare Isomatte erstand. Es war mittlerweile Ladenschluss und fuer mich konnte es losgehen. Lange Zeit schon wollte ich die Gegend mal bei Nacht erkunden. Auf meiner Fahrt hatte ich drei Supermaerkte entdeckt und diese steuerte ich nun an. Bei zweien war nichts zu holen, aber beim dritten umso mehr: eine riesige Tuete voll mit Camemberts, Joghurts und anderen Leckereien. Die Fahrt war nicht umsonst gewesen.

Auf dem Weg zurueck holte ich noch Quellwasser von einem Brunnen und traf dabei einen Freund von Raphael, der vorbeikam.

„Ah, wie geht`s Raphael?“ empfing er mich.

„Er sitzt gerade Tag und Nacht am Computer. Wird Zeit, dass du mal wieder vorbeischaust und ihn unterbrichst. Und wie geht`s dir?“

„Ach na ja. Ich muss aus meiner Wohnung raus. Ich kann sie nicht mehr bezahlen. Meine Kinder sind wieder zu ihrer Mutter gezogen und da fehlt mir das Geld. Ich weiss auch nicht, was ich tun soll. Meiner Freundin geht es gut in Amerika. Sie hat ihr Haus wiederbekommen, hat ein Auto und einen Job. Hier haben sie sie alle fuer verrueckt gehalten, aber dort ist sie anerkannt. Sie hat mich eingeladen, zu ihr zu kommen. Sie wartet auf mich.“

„Dann nix wie hin.“

„Ich kann nicht so einfach weg. Ich habe eine Strafe zu zahlen, ohne komme ich nicht aus dem Land heraus.“

„Dann bist du in einem Gefaengnis von circa tausend Kilometer Laenge und tausend Kilometer Breite.“

„Na ja, vielleicht fliege ich von Spanien oder Belgien aus. Mal sehen. Ich weiss noch nicht. Ich weiss im Moment gar nichts.“

Anschliessend machte ich noch am Bioladen Halt und machte den groessten Fund an Brot seit Langem.

Eines Abends ging ich zu Lulu.

„Hey, Michelle! Komm rein und setz dich. Was fuehrt dich zu mir?“

„Ich habe ein paar Klamotten abzugeben und da du Sachen auf dem Flohmarkt verkaufst, habe ich an dich gedacht.“

„Ich habe selbst zu viel und gebe es schon ab. Du kannst es auf dem Markt in einen Karton legen und draufschreiben ‚abzugeben’ oder ‚gratis ’. Das tun die Leute immer wieder mal. Das funktioniert. Magst du was trinken?“

„Ja, ein Glas Wasser.“

„Ich habe Quellwasser. Man soll ja nur noch Quellwasser trinken. Man kann das Wasser auch mit Steinen reinigen. Auf dem Markt gibt es ganz billig solche Steine. Die Frau an dem Stand sagte mir auch, ich solle nur noch Himalaya-Kristallsalz verwenden. Das ist gar nicht so teuer. Das normale Kochsalz ist Gift. Vielleicht hilft mir das gesundheitlich. Ich bin ja schon seit Laengerem nicht richtig auf dem Damm und kein Arzt hat bisher herausgefunden, was ich wirklich habe.

Und mein Auto ist auch kaputt. Es springt nicht immer an. So kann ich manchmal einfach nicht damit fahren. Und du?“

„Ich bin jetzt auf dem Campingplatz. Bei Heidi. Da habe ich Strom und kann heizen. Sie ist weggefahren und ich bewache ihn.“

„Dann bist du jetzt in Ruhe dort. Auf dem Campingplatz und bei Raphael, was fuer ein Luxus!“

In der Bibliothek traf ich René.

„Ich habe jetzt mein kleines Ein-Zimmer-Appartement, nachdem ich zwei oder drei Jahre ohne Wohnung war. Es hat geklappt. Bloss im Moment regnet es so viel. Da kann man wenig machen. Deshalb komme ich hierher in die Bibliothek. Und du?“

„Ich bin im Bus auf dem Campingplatz. Heidi ist verreist.“

„Dann bist du ja in Ruhe.“

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